Mahnmal für Sinti und Roma

Ort des Gedenkens
Das Mahnmal auf dem Friedhof Diebsteich ist den Sinti und Roma gewidmet, die durch die Hölle des Holocaust gegangen sind, die unterdrückt, verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Erinnert wird aber auch an den Widerstand und die Lebenskraft der Sinti und Roma während der NS-Zeit. Darüber hinaus steht der Gedenkort für den Aufbau einer Zukunft, in der Behördenvertreter und Bevölkerung den Mut haben, sich Vorurteilen, antiziganistischen Klischees und noch heute bestehender Diskriminierung entgegen zu stellen. Wir können die Vergangenheit nicht wiedergutmachen, jedoch in der Gegenwart dafür sorgen, dass sich diese Grausamkeiten nie mehr wiederholen. Dass sich alle Menschen in der Welt mit gegenseitigem Respekt begegnen. Dass Rassismus, Antiziganismus und Ausgrenzung jeglicher Art in unserer Gesellschaft nichts zu suchen haben.

Von der Idee zum Mahnmal
Im Jahre 2017 nahm Anke Schulz, Literatur- und Sozialwissenschaftlerin, Autorin des Buches "Fischkistendorf Lurup", Kontakt mit dem Sinti-Verein auf. Wir waren von ihrer Arbeit und ihrem Engagement sehr angetan. In mehreren Gesprächen entstand die Idee, ein Mahnmal für Sinti und Roma auf dem Friedhof Diebsteich ins Leben zu rufen.Der Friedhof Diebsteich ist seit Jahrzehnten DER Friedhof, auf dem die meisten Sinti und Roma im Hamburger Westen und Umgebung beigesetzt worden sind. Bei Besuchen unserer Gräber sind wir oft mit anderen Menschen ins Gespräch über Sinti und Roma gekommen. Immer wieder haben wir festgestellt, dass die Mehrheitsgesellschaft kaum Informationen über unsere Geschichte und das Verfolgungsschicksal hat. Deswegen konnten wir der Idee, dieses Mahnmal dort zu platzieren, von Anfang an viel abgewinnen. Es folgten viele Gespräche mit unserer Community (deren verstorbene Angehörige auf dem Friedhof beigesetzt wurden), der Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR), mit Vertretern der Politik, der Kirche, der Behörden und der Friedhofsverwaltung.
Im April 2023 hatte der Sinti-Verein die erforderliche Summe an Spendengeldern erreicht und der Bau konnte beginnen. Am 26.11.2023 wurde das Mahnmal feierlich eingeweiht.

Ort der Zusammenkunft
Wir möchten an diesem Mahnmal unsere Gedenktage abhalten, aber auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Sollten Sie Interesse haben, mit uns vor Ort gemeinsam auf das Schicksal der Sinti und Roma zu schauen, sollten Sie mehr über die Geschichte und Gebräuche erfahren wollen, wenden Sie sich jederzeit gerne an unseren Verein:+49 (0) 40 - 466 44 700 oder info@sinti-verein.de
Für weitere detaillierte Informationen zur Situation der im Hamburger Westen lebenden Sinti und Roma während des Nationalsozialismus, stellen wir Ihnen mit Erlaubnis von Anke Schulz gerne ihre wertvolle Recherchearbeit zur Verfügung.

Großer Dank allen Förderern
Der Sinti-Verein bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement und die
tatkräftige Unterstützung.
Ein besonderer Dank gilt allen Finanzierern und Spendern:
- Bezirksamt Altona
- Gemeinde Licht und Leben Hamburg e.V.
- Gitarrenwerkstatt König & Brüggen GbR
- OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG
- Arbor Artist Baumpflege
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland Zimmer-Mohr-Stiftung
- Fussball-Club St. Pauli von 1910 e.V.
- Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
- Kirchengemeindeverband
- Ian und Barbara Karan-Stiftung
- Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
- weitere private Spender

Kompetente Ausführung
Der Sinti-Verein bedankt sich darüber hinaus herzlich bei Markus Wende und seinen Mitarbeitern der Steinmetzfirma Carl Schütt + Sohn, die nicht nur die handwerkliche Umsetzung des Sinti- und Roma-Mahnmals übernahmen, sondern auch maßgeblich mit eigenen Ideen und Herzblut an der Gestaltung mitwirkten.



Ehrentag für Bürgerrechtler
Im März 2022 rief der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen den Ehrentag für
Bürgerrechtler der Sinti- und Roma-Community ins Leben. Jedes Jahr im März soll die wertvolle Arbeit
der Menschen gewürdigt werden, die sich engagiert für die Rechte, das Wohl und die Interessen der
Sinti und Roma eingesetzt haben oder einsetzen. Mit dieser Ehrung aber auch mit den Berichten über
das Leben und Wirken dieser Bürgerrechtler, ihre Erfahrungen und Erlebnisse, wird ihre Hingabe und
ihr mutiges Wirken für Sinti und Roma in die Öffentlichkeit gerückt.
Am 17.03.2022 wurden die bereits verstorbenen Aktivisten Fredi Braun, Manfred Böhmer und Heinz Weiß
geehrt. Wir berichteten.
Am 24.03.2023 erhielt Mario Franz, Geschäftsführer der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti
und Roma e.V., Sprecher und Vorstand im Niedersächsischen Verband deutscher Sinti e.V. den
Bürgerrechtspreis für seine großen Verdienste.
Wir berichteten.
Am 15.03.2024 ging der Ehrenpreis für Bürgerrechtler 2024 an den Schriftsteller Ruzdija Russo
Sejdovic. Er hat sich in verschiedenen Projekten mit der Literatur und dem kulturellen Erbe der
Roma befasst. Er schreibt auf Romanes und veröffentlichte mehrere Lyrikbände. Als Mitbegründer und
Vorstandsmitglied im Rom e.V. Köln gehört er
zu dem Team, das das Archiv und Dokumentationszentrum (RomBuK-Bildung und Kultur) initiierte und
zu dessen Popularität beitrug. Wir berichteten.
Am 07.03.2025 wurde der Ehrenpreis für Bürgerrechtler an Matthäus Weiß verliehen. Er setzt sich seit
vielen Jahren mit außergewöhnlichem Engagement für die Rechte der Sinti und Roma ein.
Wir berichteten.
Sinti und Roma
Über die aktuelle Situation von Sinti und Roma

Neues Projekt der Sozialbehörde
Im Rahmen der "Gesamtstrategie zur Bekämpfung des Antiziganismus und zur Förderung der
gleichberechtigten Teilhabe der Sinti und Roma in Hamburg" setzt die Stadt Hamburg ein weiteres
wichtiges Zeichen gegen Antiziganismus. Die Sozialbehörde hat eine öffentliche Ausschreibung zur
Durchsetzung einer Öffentlichkeitskampagne zur Sichtbarkeit
von Sinti und Roma in Hamburg gestartet. Der Sinti-Verein freut sich über dieses Engagement und hofft
auf viele starke Projekte, die unsere Geschichte, Kultur und Stimmen bekannt machen.
Mehr Infos

Rede Oswald Marschalls
Am 22.09.2025 hielt Oswald Marschall, deutscher Amateurboxer, bei der Bundespolizei eine eindrucksvolle Rede über den Nationalsozialismus. Er sprach eindringlich über die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma und betonte die Bedeutung von Erinnerung, Anerkennung und Respekt. Diese Worte sind nicht nur bewegend, sondern auch ein wichtiger Beitrag für das gemeinsame Verständnis und die Aufklärung. Wir laden alle herzlich ein, sich diese wichtige Rede anzuschauen: facebook

Erfolgreiche Sportler
Oswald Marshal, der im deutschen Amateurboxsport aktiv war, organisierte eine Ausstellung über erfolgreiche Sinti und Roma im Sport. Vorgestellt werden bereits 20 Sportler mit jeweils eigenen Bannern. Demnächst kommen 15 europaweit bekannte Größen dazu. Bei der Ausstellungseröffnung im Campus DFB war die gesamte Führung des deutschen Fußballs anwesend. Mit dieser Ausstellung sieht Politik und Gesellschaft, dass Sinti und Roma auch im Sport ihren Beitrag leisten. Oswald Marshal betont, dass viele unserer Leuchttürme sich nicht outen, weil sie Angst haben, ihre Karriere könnte vorbei sein, bevor sie begonnen hat. Genau deshalb hat er diese Ausstellung gemacht - damit gezeigt wird, dass es uns nicht nur in den Schlagzeilen mit Negativem gibt, sondern auch mit Erfolgen und Vorbildern. Wir sagen: Respekt und Danke für diese wichtige Arbeit!

Ein Zeichen gegen Antiziganismus
Das Bundesarchiv und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma haben eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen. Sie setzt ein starkes Zeichen gegen den
wachsenden Antiziganismus und verstärkt die Aufarbeitung der nationalsozialistischen "Rassenforschung".
Sensible NS-Dokumente, die einst zur Verfolgung von Sinti und Roma dienten, werden
nun im Rahmen klarer Regeln verfügbar gemacht. Damit wird Missbrauch verhindert und die Würde der
Betroffenen geschützt. In der
Jüdischen Allgemeine wird hervorgehoben, dass mit dieser Vereinbarung die Nutzung des
RHF-Bestands (Rassenhygienische Forschungsstelle) erstmals vertraglich geregelt wird. Der
Zentralratsvorsitzende Romani Rose (Bild) und der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, haben
das Papier in Heidelberg im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma unterzeichnet.
Die Vereinbarung ist ein bedeutender Schritt zur historischen Aufklärung, zur Sicherung von
Gerechtigkeit und ein Zeichen des Respekts, das unserer Geschichte gerecht wird.
Bericht im Hagalil vom 01.09.2025

Erneute Grabschändungen
In Deilingen-Delkhofen (Landkreis Tuttlingen) wurden in der Nacht des 29.08.2025 Gräber geschändet, darunter auch das Grab der Holocaust-Überlebenden Theresia und Christian Schneck. Statuen, Grabschmuck und Erinnerungsstücke wurden gestohlen und zerstört. Auffällig ist: Nur die Gräber von Sinti und Roma wurden beschädigt und beraubt, während danebenliegende Gräber unversehrt blieben. Wer Hinweise hat, soll sich bitte an die Polizei in Wehingen wenden: 07426 - 12 40.

Historischer Start in Hannover
Am 19.08.2025 wurde im Rathaus Hannover feierlich der "Runde Tisch SiRo 3.0" eröffnet - ein
bundesweit neuartiges Gremium, das erstmals auf Landesebene eine institutionalisierte und
gleichberechtigte Zusammenarbeit von Selbstvertretungen der Roma und Sinti mit politischen,
wissenschaftlichen, administrativen und zivilgesellschaftlichen Akteuren ermöglicht. 95
Institutionen und Organisationen haben ihre Beteiligung zugesagt - ein deutliches Signal für die
gesellschaftliche Relevanz und den breiten Rückhalt des Vorhabens. Initiiert wurde der Runde Tisch
vom Roma Center e.V. und dem Niedersächsischen Verband deutscher Sinti e.V., angeregt durch die
Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus sowie die langjährige Forderung nach Mitbestimmung durch die
Sinti- und Romacommunities selbst. Im Zentrum stehen der gemeinsame Einsatz gegen
Antiziganismus, insbesondere im Bildungsbereich,
sowie der Aufbau diskriminierungsfreier Strukturen durch gleichberechtigte, fachlich fundierte
Zusammenarbeit und Expertise.
Youtube Video

Julie Halilic kommentiert
Der Sinti-Verein schließt sich den Worten von Julie Halilic in ihrem facebook-Beitrag an. Es macht uns fassungslos und wütend, dass Lanz weiterhin unbelehrbar scheint. Das rassistische Z-Wort ist kein "neutraler Begriff". Es verletzt, es entwürdigt und es ignoriert unsere Geschichte und den Schmerz, den unsere Gemeinschaft seit Jahrhunderten trägt. Wir fordern Respekt, Sensibilität und ein Ende der Verharmlosung von Rassismus.

Appell gegen Wehrpflicht für Sinti und Roma
Der Sinti-Verein teilt den Beitrag von Bizzely Schneck und stellt sich zu 100% hinter seine Forderung. Unsere Geschichte zeigt: Sinti wurden in Kriegen missbraucht, entrechtet und im Holocaust verfolgt. Deutschland muss anerkennen, dass wir aus historischen Gründen vom Wehrdienst befreit werden sollten. Deshalb richten wir einen Appell an Verteidigungsminister Boris Pistorius: Wir bitten sicherzustellen, dass Angehörige der Sinti nicht zum Wehrdienst verpflichtet werden. Der Schutz von Minderheiten sollte dabei eine besondere Rolle spielen. Wir stehen für unsere Geschichte, für unsere Rechte und für unsere Zukunft.

Gegen Sinti und Roma
In der Mainzer Goldgrube wurden erneut widerwärtige Schmierereien mit antiziganistischem Inhalt entdeckt. Solche Angriffe sind nicht nur verletzend, sie sind auch ein Angriff auf unsere gesamte Gesellschaft. Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen gemeinsam gegen Antiziganismus, Rassismus und Hass.

Aus für MuKi Schnackenburgallee 2026
Am 07.08.2025 sprachen Christian Rosenberg und Chalina Reinhard vom Sinti-Verein mit der Sozialbehörde über die Situation der Mutter-Kind-Gruppe (MuKi) Schnackenburgallee. Mit großer Bestürzung mussten wir erfahren, dass die Gruppe nächstes Jahr eingestellt werden soll - für uns nicht nachvollziehbar. Es wäre ein massiver Rückschritt für die traumatisierten, geflüchteten Roma aus der Ukraine, die durch dieses Angebot ein Stück Geborgenheit und Stabilität gefunden haben. Die Einrichtung in der Schnackenburgallee wird zwar verkleinert, der Anteil an Roma-Familien ist jedoch weiterhin hoch. Viele Roma geben sich aus Angst fälschlich als Ukrainer aus, um sich vor Stigmatisierung zu schützen. Das darf nicht ignoriert werden. Die Schicksale dieser Familien sind besonders schwer. Viele erlebten nicht nur den Krieg, sondern auch massive Ausgrenzung in der Ukraine. Wichtig zu wissen: Die Sozialbehörde selbst hatte uns gebeten, genau an diesem Standort aktiv zu werden. Es besteht nach wie vor großer Bedarf und es wäre ein fatales Signal, diese wichtige Arbeit zu stoppen. Wir wünschen uns, dass uns Fördern & Wohnen bei Entscheidungen einbindet, denn leider war das bisher nicht immer der Fall. Bitte erhebt mit uns eure Stimme für den Erhalt der MuKi-Gruppe! Die Familien brauchen uns - mehr denn je.

Kein neuer Beauftragter
Das Land Thüringen besetzt die Stelle des Beauftragten für Sinti und Roma und gegen den spezifischen Rassismus gegenüber Sinti und Roma nicht erneut. Die Sinti-Union Schleswig-Holstein spricht sich dafür aus, eine kompetente, ressortübergreifende Ansprechperson einzusetzen, die die Koordination übernimmt. Die Verantwortung auf verschiedene Ministerien zu verteilen, ist keine Lösung, sondern verhindert wirksames Handeln gegen strukturelle Diskriminierung. Der Sinti-Verein unterstützt die Position der Sinti-Union Schleswig-Holstein ausdrücklich. Es braucht echte Verantwortung, nicht Symbolpolitik.

Givenchy Weiß
Es erfüllt uns mit Stolz und Hoffnung, wenn junge Menschen sich mit so viel Leidenschaft und Ernsthaftigkeit für unsere Community einsetzen. Givenchy Weiß ist eine beeindruckende junge Frau - talentiert, engagiert und voller Herzblut. Sie wird von uns behutsam begleitet und aufgebaut, denn wir sind überzeugt: Von ihr wird man in Zukunft noch viel hören. Solche jungen Stimmen sind die Zukunft der Bürgerrechtsarbeit - klar, mutig und verwurzelt in unserer Geschichte. Liebe Givenchy, wir sind froh und dankbar, dich an unserer Seite zu wissen. Du gibst uns Hoffnung und unserer Arbeit neue Kraft.

Kein Gerichtsverfahren gegen Richter
Wir sind fassungslos: Der Geraer Richter Bengt Fuchs muss sich trotz des Vorwurfs der
Volksverhetzung nicht vor Gericht verantworten. Das Landgericht Gera hat die Anklage abgelehnt.
Die Staatsanwaltschaft legte zwar Beschwerde ein, aber wieder einmal bleibt ein klares Signal
gegen Hass und Hetze aus. In letzter Zeit häufen sich gerichtliche Entscheidungen, die für viele
Menschen - besonders für Minderheiten - nicht mehr nachvollziehbar sind. Wir fragen uns: Welches
Zeichen sendet das an unsere Gesellschaft? Diskriminierung darf keinen Platz haben, weder auf der
Straße noch auf der Richterbank.
MDR vom 28.07.2025
Foto: MDR/David Straub

Kelly Laubinger über eigene Erfahrungen
Der Sinti-Verein teilt diesen bewegenden Beitrag von Kelly Laubinger, Geschäftsführerin der Sinti-Union SH, weil ihre Worte das widerspiegeln, was viele von uns erlebt haben - und noch immer erleben. "Ich war 3, als das SEK den Kindergeburtstag meines Bruders crashte, als wäre es ihre Party..." Was Kelly beschreibt, ist keine Einzelerfahrung, sondern bittere Realität für viele Angehörige unserer Community. Systematische Kriminalisierung, strukturelles Versagen und ein jahrzehntelanges Wegsehen von Behörden sind Teil unserer Geschichte. Und leider auch unserer Gegenwart. Als Sinti-Verein ist es uns wichtig, diese Stimmen zu verstärken. Die Institution Polizei muss sich kritisch hinterfragen - nicht wir. Sicherheit bedeutet für uns nicht mehr Polizei, sondern unsere Community, unsere Familie, unsere Verbündeten. Danke an Kelly für den Mut, das auszusprechen. Wir stehen hinter und mit dir.

Frauenrat des Sinti-Vereins
Am 20.07.2025 wurde offiziell der Frauenrat gegründet. Wir sind sehr stolz, zukünftig auf die Expertise und Lebenserfahrung von Astrid Böhmer, Gisela Böhmer, Hannelore Weiß und Linda Krause zählen zu dürfen. Diese starken und engagierten Frauen werden ihr wertvolles Wissen und ihre Erfahrung an die jüngere Generation weitergeben - ein bedeutender Schritt für unsere Gemeinschaft. Spannende Projekte sind bereits in Planung.

Arbeitskreis Ältestenrat gegründet
Am 10.07.2025 rief der Sinti-Verein den Arbeitskreis "Ältestenrats der Sinti" ins Leben. Zukünftig werden folgende angesehene Persönlichkeiten aus unserer Community unserem Kultur- und Bildungsverein mit Rat und Tat zur Seite stehen: Martin Laubinger, Randolf Reinhard, Sebastian Weiß, Ferdinand Kreuz, Peter Böhmer, Eduard Steinbach und Helmut Rosenberg. Es ist uns eine große Ehre, solch weise und ehrenhafte Männer an unserer Seite zu wissen.

Interview mit Felix Matheis
Felix Matheis arbeitet aktuell als Referent an der "Gesamtstrategie zur Bekämpfung des Antiziganismus und zur Förderung der gleichberechtigten Teilhabe der Sinti und Roma in Hamburg". Diese entsteht im Rahmen der EU-Romastrategie unter Berücksichtigung der Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus des Bundes. Über die Arbeitsweise, die Herausforderungen und welchen Nutzen die Antiziganismusstrategie bringen kann, spricht der promovierte Historiker Felix Matheis im Interview auf hamburg.de

Video von Berry Paskowski
Wir teilen diesen wichtigen Beitrag des Verbands Deutscher Sinti und Roma e.V. - Landesverband
Schleswig-Holstein. Berry Paskowski spricht in diesem
Video auf YouTube über bittere
Realitäten im Alltag junger Sinti- und Roma-Kinder, über systemische Ausgrenzung, über Träume, die
zu oft ignoriert werden, und über das Schweigen, das wir gemeinsam brechen müssen. "Gleiche Mädchen,
gleiche Träume, aber zwei Maßstäbe." Lasst uns die Stimme Paskowskis verstärken. Es geht nicht nur um Sinti
und Roma, es geht um uns alle.
Originalbeitrag Facebook

Neuer Antiziganismusbeauftragter
Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, nun doch einen neuen Antiziganismusbeauftragten
einzusetzen. Die Funktion übernimmt der CDU-Politiker Michael Brand.
Unser Dank gilt Dr. Mehmet Daimagüler für seine klare Haltung und sein großes Engagement in den
vergangenen Jahren. Seine Arbeit war ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antiziganismus und für
die Rechte von Sinti und Roma. Wir hoffen, dass Herr Brand den eingeschlagenen Weg fortsetzt,
Verantwortung übernimmt und sich entschieden für die Anliegen unserer Gemeinschaft einsetzt. Der
Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen ist offen für die Zusammenarbeit. Wir
freuen uns auf einen konstruktiven Austausch und darauf, gemeinsam konkrete Schritte gegen Antiziganismus
zu gehen - wie es mit Dr. Daimagüler bereits gelungen ist.
Bericht in der taz vom 18.06.2025

Petition
Die neue Bundesregierung hatte zunächst entschieden, keinen neuen Antiziganismus-Beauftragten
einzusetzen. Die Grünen forderten in einem
Bekenntnis die Neubesetzung dieses wichtigen Amtes und starteten eine Petition. Im Juni 2025
revidierte die Bundesregierung ihre Entscheidung und berief den CDU-Politiker
Michael Brand zum Antiziganismusbeauftragten. Der Sinti-Verein dankt allen Unterstützern, die sich für die
politische Verantwortung und den Schutz unserer Community eingesetzt haben.
Bericht in der taz vom 29.05.2025
Statement von Kelly Laubinger, BVSR, vom 30.05.2025

Notaufnahme muss bleiben
Wir als Sinti und Roma sprechen uns entschieden gegen die geplante Schließung der Notaufnahme
und der chirurgischen Abteilung im Wilhelmsburger Krankenhaus ab Juli aus. Viele Angehörige unserer
Gemeinschaft lassen sich dort behandeln - mit Vertrauen, das historisch gewachsen ist. Dieses
Vertrauen ist nicht selbstverständlich. Es zu zerstören, wäre ein großer Rückschritt. Wir fordern
den Hamburger Senat und Bürgermeister Tschentscher auf, diese Entscheidung zu überdenken.
Zur Petition
Bericht im NDR vom 28.05.2025

Antiziganismus an Osnabrücker Grundschule
Ein starkes Zeichen gegen Antiziganismus an Schulen: Die Osnabrückerin Jill Strüber (Foto) vom
niedersächsischen Beratungsnetzwerk für Sinti und Roma macht gemeinsam mit Heba Najdi vom
Antidiskriminierungsbüro Osnabrück auf einen Vorfall an einer Grundschule aufmerksam. Der Artikel
in der NOZ vom 25.05.2025 zeigt: Wir
brauchen dringend mehr Aufklärung und Haltung.
Neue Osnabrücker Zeitung online
Archivfoto: Swaantje Hehmann

Gemeinsam gegen Vorurteile
Sinti und Roma kämpfen gegen Diskriminierung und Vorurteile. Das Schleswig-Holstein Magazin vom 16.05.2025 berichtet über eine Aktion in Kiel.
Gemeinde Licht und Leben
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Entsetzen und tiefer Enttäuschung wendet sich die Gemeinde Licht und Leben an Sie. Am
8. April - dem Gedenktag der Sinti und Roma - erhielten wir ein Schreiben, das uns aufforderte, die
Maria-Magdalena-Kirche zu verlassen. Dieses Schreiben lag kommentarlos in unserem Briefkasten. Ein
solch respektloses Vorgehen, gerade an einem Tag von historischer und emotionaler Bedeutung für
unsere Community, empfinden wir als geschmacklos und verletzend. Besonders irritierend ist für uns,
dass diese Entscheidung völlig ohne ein Gespräch mit uns getroffen wurde. Noch im Dezember hatte
die Kirche selbst schriftlich erklärt, dass sie die Einsetzung von Pastor Dahnke nicht unterstützt -
eine Person, die durch rassistische Äußerungen gegenüber unserer Community auffiel und gegen die es
ein Gerichtsverfahren gab. Umso unverständlicher ist es, dass unsere Gemeinde nun ohne Anhörung
ausgeschlossen wird, während die Verantwortlichen keinen Willen zum Dialog zeigen. Auf der jüngsten
Demonstration beteuerte Pastor Kreller öffentlich, dass es ein gutes Verhältnis zur Gemeinde geben
soll. Wenige Wochen später jedoch werden wir ohne Vorwarnung vor die Tür gesetzt. Dieses Vorgehen
widerspricht dem Geist christlicher Gemeinschaft und ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich
für Versöhnung und Teilhabe einsetzen. Wir fordern die politischen Vertreterinnen und Vertreter
dieser Stadt mit Nachdruck auf: Setzen Sie sich dafür ein, dass es einen runden Tisch mit der Kirche
gibt. Konfrontieren Sie die kirchlichen Entscheidungsträger mit diesem Vorgang und ermöglichen Sie
einen echten, ehrlichen Dialog. Unsere Gemeinde ist Teil dieser Stadt. Wir stehen für Vielfalt,
Glaube und Zusammenhalt. Es darf nicht sein, dass eine Gemeinschaft wie die unsere - gerade in einer
Kirche - auf diese Weise ausgeschlossen wird.
Mit enttäuschten, aber klaren Grüßen
Gemeinde Licht und Leben
Brief des Niedersächsischen Verbands
deutscher Sinti an die EKD zum Fall Pastor Dahnke
Stellungnahme des Niedersächsischen Verbands
deutscher Sinti zum Fall Pastor Dahnke
Artikel im Westwind Juni 2025 - PDF

Beauftragter beklagt Antiziganismus
Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung Mehmet Daimagüler spricht am 04.05.2025 in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. über das Leugnen des Völkermords an den Sinti und Roma in Deutschland und deren Diskriminierung etwa durch Behörden und Polizei heute.

Ukrainische Roma werden diskriminiert
Ukrainische Roma fliehen vor dem Krieg und erfahren oft Rassismus statt Solidarität.
Die DW berichtet über die erschütternden Erfahrungen geflüchteter Roma in Deutschland.
Antiziganismus ist Realität. Und er muss benannt und bekämpft werden.
DW vom 17.04.2025
RomnoKher Thüringen bereitet gemeinsam mit anderen Organisationen geflüchtete ukrainische
Roma-Kinder auf den Schulbesuch vor
Bild: RomnoKher Thüringen

Befreiung des KZ Buchenwald
Am 11. April erinnern wir an die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald im Jahr 1945.
Über 56.000 Menschen wurden dort ermordet - unter ihnen auch Sinti und Roma, die von den
Nationalsozialisten systematisch verfolgt und entrechtet wurden. Das Gedenken an die Opfer
ist unsere Verantwortung - gegen das Vergessen, gegen Rassismus, gegen Antiziganismus.
Website der Gedenkstätte Buchenwald vom 10.04.2025: Befreiung
AFD will Erinnerungskultur ändern
Die AfD will in Thüringen die Erinnerungskultur verändern - das ist brandgefährlich.
Statt an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern, will sie die Gedenkstättenpolitik
umdeuten und relativieren. Das betrifft auch Orte wie Buchenwald - ein zentraler Ort des
Gedenkens an die Opfer, darunter viele Sinti und Roma. Wer die Erinnerung schwächt, ebnet
den Weg für das Vergessen - das dürfen wir nicht zulassen. Die Geschichte darf nicht
umgeschrieben werden.
SWR vom 10.04.2025

Antiziganismus in der ARD
Wir sind tief enttäuscht, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer noch mit Begriffen wie
dem "Z-Wort" gespielt wird - Worten, die für unsere Community mit Diskriminierung, Schmerz und
Ausgrenzung verbunden sind. Das ist eine Missachtung unserer Würde. Das ist respektlos. Und es ist
leider nicht das erste Mal. Sie lernen es nicht. Und Herr Hallervorden trägt mit seiner großen
Reichweite eine Verantwortung, der er in diesem Fall nicht gerecht wurde.

Sinti und Roma haben es an Schulen schwer
Der aktuelle Tagesschau-Bericht vom 02.04.2025 bestätigt, was der Sinti-Verein seit Jahren anprangert: Sinti- und Roma-Kinder erfahren in deutschen Schulen massive Benachteiligung. Es geht dabei nicht nur um Beleidigungen auf dem Schulhof, sondern um strukturellen Rassismus - etwa, wenn Kinder pauschal auf Förderschulen geschickt oder ihnen höhere Bildungswege verwehrt werden. 484 gemeldete Fälle seit 2023 zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wir brauchen gezielte Maßnahmen: mehr Bildungsberater, Lehrkräfte aus der Community und einen kulturell sensiblen Unterricht. Positiv ist, dass das Bewusstsein für Antiziganismus wächst, wenngleich der Kampf noch lange nicht vorbei ist.

Gedenktafel eingeweiht
Am 25.03.2025 hielt Franz-Elias Schneck, bekannt unter dem Namen Bizzely, eine bewegende Rede
anlässlich der Einweihung der Gedenktafel für die ermordeten bessarabischen Roma am Bahnhof
Visterniceni am Bahnhof in Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau. Seine Worte gehen unter
die Haut - kraftvoll, ehrlich und bedeutend für die Community der Sinti und Roma.
Ansprache auf Youtube

Einstellung des Verfahrens gegen Pastor
Der Pastor, gegen den wegen rassistischer Äußerungen ermittelt wird, hat die Kultur der Sinti
und Roma als "Steinzeitkultur" diffamiert und behauptet, ihr Denken gehe nicht über das Mittelalter
hinaus. Diese rassistischen Aussagen haben eine lange Tradition im Antiziganismus, die bis zu Hermann
Arnold reicht, der sich auf NS-Rassentheoretiker stützte. Wir haben klare Beweise in Form von
E-Mails, in denen Herr Dahnke genau diese Aussagen trifft, darüber hinaus in Anwesenheit größerer
Menschengruppen. Die Staatsanwaltschaft kennt diese Beweise - um so unverständlicher ist es für uns,
dass das Verfahren nun mit der Begründung "Aussage gegen Aussage" und Verjährung eingestellt
wird. Wir sind enttäuscht, dass diese Fakten nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Bericht in der taz vom 19.03.2025

Denkmal beschmutzt
In der Nacht zum 06.03.2025 wurde am Mahnmal für die deportierten und ermordeten Sinti und Roma in Neumünster erneut Müll und Sperrmüll abgestellt. Dieser respektlose Umgang mit einem Ort des Gedenkens ist nicht hinnehmbar! Das Mahnmal ist ein symbolisches Grab unserer ermordeten Familienmitglieder - es verdient Achtung und Schutz.

Umstrittene Aussagen im ZDF
In der ZDF-Sendung von Markus Lanz am 25.02.2025 sind einige Aussagen gefallen, die in der Sinti- und Romacommunity für Aufruhe sorgte. Aufgrund dessen wurde ein offener Brief an das ZDF geschickt. In einem Video geht Dzoni Sichelschmidt, Bildungsbeauftragter für Sinti und Roma, auf das Thema ein.

Erneute Schmierereien
Die Geschäftsstelle der Sinti Union Schleswig-Holstein in Neumünster wurde erneut Ziel eines
Angriffs. Die Fenster im Eingangsbereich wurden beschmiert, unter anderem mit einem Hakenkreuz,
nur wenige Wochen nach der Explosion in der Silvesternacht. Die Sinti-Union hat Strafanzeige
erstattet. Beamte des Staatsschutzes in
Kiel ermitteln wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Kennzeichen und wegen Sachbeschädigung.
Wer Hinweise hat, wird gebeten sich zu melden. Diese Angriffe sind feige, erschreckend und
verabscheuungswürdig. Doch eines ist klar: Wir lassen uns nicht einschüchtern und machen weiter.
NDR und SHZ
berichteten am 21.02.2025

Romani Rose warnt im ZDF
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, warnt in einem aktuellen ZDF-Artikel am 15.02.2025 vor der zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz von Antiziganismus. Insbesondere im Kontext aktueller politischer Entwicklungen bereitet diese Entwicklung große Sorge. Auch der Sinti-Verein sieht mit großer Besorgnis, wie Vorurteile und Ausgrenzung wieder verstärkt auftreten. Antiziganismus ist keine Meinung, sondern menschenverachtend - und wir werden weiterhin aktiv gegen Diskriminierung und Hass eintreten. Respekt, Gleichberechtigung und ein friedliches Miteinander müssen die Grundlage unserer Gesellschaft bleiben.

Wie können Gräber geschützt werden
Am 17.02.2025 fand aus Anlass der besorgniserregenden Vorfälle auf den Friedhöfen Diebsteich und Volkspark ein wichtiges Meeting des Sinti-Vereins in der Kapelle des Friedhofs Diebsteich statt. In dem konstruktiven Gespräch wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet, um Schändungen der Gräber von Sinti und Roma zu verhindern und den Schutz der Ruhestätten zu gewährleisten. Ein herzliches Dankeschön gilt Dr. Felix Matheis, Referent für die Bekämpfung von Rassismus und Antiziganismus in der Sozialbehörde, sowie Arne Dornquast, Amtsleiter der Sozialbehörde, für ihre große Unterstützung. Ebenso danken wir der Friedhofsverwaltung für ihr Engagement und die offene Zusammenarbeit, aber auch bei allen Anwesenden, die diesen wichtigen Austausch mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung bereichert haben: Dr. Stefanie von Berg (Bezirksamtsleiterin Altona), Klaus Hoppe, Hauke Carstensen, Kay Strasberg, Ralph Voss von der Polizei, Michael Hündür und Miltiadis Zermpoulis (IDDF), Probst Drope, Heike Mues, Referat Landschaftsplanung und Stadtgrün, und Lutz Fischer.

Grabschändungen in Wien
Die traurigen Nachrichten reißen nicht ab: Auch in Wien wurden Gräber der Sinti und Roma geschändet. Schmuck und
Grabbeigaben wurden gestohlen, Gruften aufgebrochen - wie zuletzt auf den Friedhöfen
Diebsteich und Volkspark in Hamburg. Diese Taten sind nicht nur Diebstahl, sie sind ein Angriff
auf die Würde Verstorbener und auf die Gemeinschaft, die ihrer Angehörigen gedenken möchte. Es
wird immer skrupelloser. Wir stehen in Kontakt mit den Behörden und werden nicht schweigen. Bitte
meldet euch, wenn ihr etwas Verdächtiges beobachtet habt. Gemeinsam gegen das Vergessen und gegen
diesen respektlosen Vandalismus!
ORF vom 14.02.2025

Wiederholte Grabschändungen
Der Sinti-Verein ist fassungslos und wütend! Bereits drei Mal in kürzester Zeit, auf dem Friedhof
Volkspark am 10.02.2025, am 28.01.2025 und am 16.01.2025 auf dem Friedhof Diebsteich wurden Gräber
der Sinti und Roma beschädigt und beraubt. Unbekannte Täter entwendeten ein Kupferdach sowie Laternen
und Ketten aus Kupfer, rissen Metallteile aus der Verankerung, versuchten, Grüfte zu öffnen. Diese
Taten sind eine schwere Verletzung der Gemeinschaft der Sinti und Roma und ihres Gedenkens an deren
Verstorbene. Der Sinti-Verein hat Anzeigen erstattet und bittet alle, die etwas Verdächtiges beobachtet
haben, sich umgehend bei der Polizei oder beim Sinti-Verein zu melden. Es gab bereits Gespräche
mit der Behörde, mit Friedhofsmitarbeitern und der Polizei, um unsere Gräber besser zu schützen.
Die Bezirksversammlung und das Bezirksamt Altona verurteilten in einer gemeinsamen
Stellungnahme diese schändlichen Angriffe. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen Hass und
Respektlosigkeit.
MOPO vom 17.01.2025
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Zeugen gesucht
In der Nacht zum 01.01.2025 wurde der Eingangsbereich der Sinti Union Schleswig-Holstein in
Neumünster durch eine Explosion schwer beschädigt, vermutlich durch nicht genehmigte Böller. Die
Sinti Union ist eine Organisation, die von Nachfahren der Holocaust-Opfer gegründet wurde. Der
Vorfall hat deutliche Schäden an der Struktur und Sicherheit des Eingangs hinterlassen. Die
Fenster der Eingangstür sind zerborsten. Beschädigt wurden auch die Fensterrahmen, die
Deckenpaneele, die Lampe, der Briefkasten, eine Jalousie sowie das Schaufenster, auf dem zum
Thema Holocaust informiert wird. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da sich zum Tatzeitpunkt
keine ehrenamtlichen Mitarbeiter, die häufig auch an Feiertagen und außerhalb normaler Bürozeiten
arbeiten, in den Räumlichkeiten aufhielten. Der Schock sitzt tief. Die Feuerwehr hat Türen und
Fenster provisorisch mit Spanplatten gesichert, die Kriminalpolizei hat Beweise aufgenommen und
ermittelt. Eine Anzeige wurde gestellt. Wenn Sie etwas gehört oder gesehen haben,
melden Sie sich bitte bei der Sinti Union Schleswig-Holstein und/oder der Kriminalpolizei.
Berichte der
SHZ und
Kieler Nachrichten vom 03.01.2025.
Mehr Fotos

Unfassbar
Am 13.12.2024 erhielt der Sinti-Verein die Nachricht, dass Pastor Dahnke trotz laufendem
Verfahren wegen antiziganistischen Verhaltens bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
den Antrag auf Aufhebung seiner Suspendierung gestellt hat. Mit Erfolg. Ein Schlag ins Gesicht für die Sinti- und
Roma-Community, die in der Vergangenheit unter Herrn Dahnke
gelitten hat. Die EKD setzt hiermit ein fatales Zeichen. Anstatt klare Kante gegen Rassismus zu
zeigen, wird Respektlosigkeit zur Normalität gemacht. Der Sinti-Verein fordert Politik, Gesellschaft
und Kirchen auf, gemeinsam gegen Rassismus und Antiziganismus vorzugehen.
Schreiben an Verbände - Christian Rosenberg
Bericht in der WELT vom 16.12.2024
Bericht in der Evangelischen Zeitung vom 16.12.2024
Bericht in der MOPO vom 20.12.2024
Antwort der BVSR vom 19.12.2024
Luruper Nachrichten / Schenefelder Bote / Osdorfer Kurier - Seite 7 - vom 02.01.2025

Fall von Antiziganismus in Großbritannien
Nachdem am 07./08.12.2024 Jugendliche aus Traveller-Gemeinschaften auf dem
Weg nach Manchester zum Besuch der Weihnachtsmärkte von Polizisten aus dem Zug geholt wurden, fordert
die Rom und Cinti Union e.V. Aufklärung und Konsequenzen. Die Rom und Cinti
Union e.V. ist Mitglied des European Roma and Travellers Forum im Europarat,
einer unabhängigen internationalen Nichtregierungsorganisation, die Roma, Sinti, Kalé, Traveller
und verwandte Gruppen in Europa zusammenbringt.
Bericht Facebook vom 11.12.2024

Antiziganismus bei Bestattern
Der Sinti-Verein ist tief betroffen von dem aktuellen Bericht der taz über Antiziganismus in der Bestattungsbranche vom 01.10.2024. Diskriminierung kennt keine Grenzen und selbst im Tod wird unserer Gemeinschaft nicht der gleiche Respekt entgegengebracht. Das darf so nicht weitergehen. Der Sinti-Verein fordert mehr Aufklärung, Sensibilisierung und vor allem Gerechtigkeit. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass jeder Mensch mit Würde behandelt wird - im Leben und im Tod.

Grabplünderungen in Wien
Der Sinti-Verein ist tief entsetzt und schockiert über die schändliche Plünderung von Sinti- und
Roma-Gräbern auf Wiener Friedhöfen. Diese respektlosen Taten treffen die Gemeinschaft ins Herz.
Friedhöfe sind Orte der Ruhe und des Gedenkens an geliebte Vorfahren und der Sinti-Verein fordert
einen respektvollen Umgang und ein Ende dieser abscheulichen Taten.
kosmo.at vom 30.08.2024

Wegen Diskriminierung verurteilt
Das Amtsgericht Neumünster hat die Betreiber eines Hotels wegen Diskriminierung verurteilt. Die
Zweite Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Kelly Laubinger, wollte im vergangenen
Oktober ein Zimmer für einen Schriftsteller buchen. Das Hotel lehnte mit der
Begründung ab, schlechte Erfahrungen mit dem Namen Laubinger gemacht zu haben. Die Betreiber des
Hotels müssen 1.000 Euro Strafe zahlen.
Beitrag im NDR vom 31.07.2024

Alltagsrassismus gegen Sinti und Roma
Derzeit leben ca. 20.000-30.000 Angehörige der Sinti und Roma in Niedersachsen. Vorurteile gegen
gegen sie sind leider alltäglich. Viele verheimlichen ihre Herkunft
aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung. Anders macht das Mario Franz aus Osnabrück. Der
58-Jährige ist Sinto und stolz drauf. Er kämpft seit Jahren für die Rechte von Sinti und Roma.
Regelmäßig gibt es Treffen auf dem Sinti-Reiseplatz in Osnabrück.
RTL Nord vom 23.07.2024

Angriff auf Haus von Sinti und Roma
In Solingen wurde ein Haus, in dem überwiegend Sinti und Roma leben, mutmaßlich durch Brandstiftung
beschädigt. Die Bewohner konnten sich mit Verletzungen retten. Die Ermittlungen laufen und ein
rassistisches Motiv wird nicht ausgeschlossen. Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen. Der
Sinti-Verein fordert die lückenlose Aufklärung und mehr Schutz für die Gemeinschaft der Sinti und Roma.
Beitrag im Migazin vom 11.06.2024
Strategie gegen Antiziganismus
Der 10.06.2024 markiert einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen Antiziganismus in Hamburg. Die
neu beschlossene "Gesamtstrategie zur Bekämpfung des Antiziganismus und zur Förderung der
gleichberechtigten Teilhabe der Sinti und Roma in Hamburg" zielt darauf ab, die Diskriminierung, die
die Gemeinschaft der Sinti und Roma erfährt, zu benennen, zu adressieren und zu reduzieren. Sie wurde in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Selbsthilfeorganisationen und zivilgesellschaftlichen Partnern entwickelt
und enthält umfangreiche Beiträge von Menschen mit eigener Erfahrung an Diskriminierung. Die Strategie, die Problemfelder,
Ziele und Handlungsempfehlungen beinhaltet, geht an den Senat und die Bürgerschaft, damit Maßnahmen
zur Verbesserung der Situation der Sinti und Roma umgesetzt werden, das öffentliche Bewusstsein und
Verständnis zu verbessern und sicherzustellen, dass unsere Anliegen stärker in den Fokus gerückt werden.
Schwerpunkte sind Polizei, Justiz, Bildung, Wohnen, Arbeit, soziale Arbeit, Sichtbarkeit und Empowerment.
Obwohl bereits bedeutende Schritte unternommen wurden, bleibt noch viel zu tun. Unser Ziel bleibt
eine Gesellschaft frei von Diskriminierung und Antiziganismus, erreicht durch kontinuierliche
Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung, Institutionen und Zivilgesellschaft. Wenn es gelingt,
Rassisimus und Vorurteile abzubauen, stärken wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gesamtstrategie zur Bekämpfung des Antiziganismus und zur Förderung der
gleichberechtigten Teilhabe der Sinti und Roma in Hamburg

Trierer Sinti haben Angst
Nachdem ihr Haus mit Hakenkreuzen beschmiert wurde, fühlt sich eine Sinti-Familie in Trier nicht
mehr sicher. Ein Holocaust-Überlebender hat Angst um seine Kinder und Enkel vor weiteren Angriffen.
Dieser Vorfall zeigt erneut, wie wichtig es ist, sich gegen Hass und Intoleranz zu stellen. Der
Sinti-Verein steht solidarisch an der Seite der betroffenen Familie und fordert konsequentes Handeln
gegen solche Verbrechen. Lasst uns zusammenstehen und ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen.
SWR-Beitrag vom 04.06.2024

Erneut Holocaust-Mahnmal geschändet
Die zweite Schändung eines Denkmals innerhalb von 3 Wochen erschüttert und schmerzt uns zutiefst.
Die Stele in Flensburg wurde in der Nacht zum 29.05.2024 gewaltvoll aus der Verankerung gerissen. Die
Polizei ermittelt wegen einer politisch motivierten Tat. Dieser Ort, erst 2023 eingeweiht, erinnert an
Sinti und Roma aus Flensburg, die während der NS-Zeit deportiert und getötet wurden. Gedenkorte wie
diese sind für uns die symbolischen Gräber unserer ermordeten Vorfahren. Nach dem letzten Vorfall in
Neumünster, bei dem Müll am Mahnmal abgelegt wurde, führte die Sinti Union Schleswig-Holstein
gemeinsam mit der Jesidin Sahar Alias am 25.05.2024 eine Solidaritätsveranstaltung durch, die breite
Unterstützung fand. Eine weitere Veranstaltung fand am 13.06.2024 am Mahnmal der
deportierten und ermordeten Sinti und Roma in Flensburg statt.
Bericht in der taz vom 29.05.2024

Mit Kunst gegen Klischees über Sinti und Roma
Mit ihren Textilcollagen erobert sie die Kunstwelt im Sturm: Malgorzata Mirga-Tas gehört zur seit
Jahrhunderten in Europa marginalisierten Minderheit der Roma. Ihre Werke feiern deren Identität auf
einzigartige Weise.
Bericht in DW vom 28.05.2024

Gedenkveranstaltung in den Niederlanden
Am 22.05.2045 wurde in dem niederländischen Ort Beek an die gewaltsame Deportation von 246 Sinti
und Roma erinnert. Zu Gast war auch Mario Franz, der auf Deutsch bewegende Worte an die
Anwesenden richtete. Es war ein emotionaler Moment, der uns alle tief berührt hat.
Lasst uns niemals vergessen.
Youtube

Aufruf zur Solidarität
Der Fall Mandy Müller aus dem Raum Celle macht uns traurig und fassungslos. Für die seit 2008 vermisste Sintiza ist nach wie vor kein Rechtsfrieden wiederhergestellt und das gesamte Ermittlungsverfahren von Antiziganismus überschattet. Wir bedauern den Verlust der Angehörigen und bitten all unsere Unterstützer und Interessierten, sich an der Petition von change.org zu beteiligen. Mandy Müller verdient Gerechtigkeit.

NDR berichtet über Tschatscheppen
Mitglieder des Jungen Forums gegen Antiziganismus schreiben die Geschichte ihrer Vorfahren selbst,
denn die bisherige Geschichtsschreibung stand oft in einem rassistischen Kontext. Seit September
vergangenen Jahres treffen sich rund 10 Ehrenamtliche einmal die Woche, um Sinti und Roma eine
Stimme zu geben und den Holocaust aus ihrer Sicht zu erzählen. Überlebende Zeitzeugen und deren
Nachfahren werden befragt und das Gehörte wird fest gehalten. "Tschatscheppen", das Sintiwort für
"Wahrheit", heißt das Projekt.
NDR-Bericht vom 16.05.2024

Gedenkstätte für den Holocaust an Roma und Sinti in Böhmen
Am 23.04.2024 wurde im südböhmischen Lety eine neue Gedenkstätte für die während des Zweiten
Weltkriegs ermordeten Roma und Sinti eröffnet. Das markiert auch ein Umdenken in der Aufarbeitung
der NS-Zeit: Denn noch bis 2022 stand auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine
riesige Schweinemastanlage, die Opfer des von den Nazis verübten Völkermordes an den Roma und Sinti
wurden weitestgehend ignoriert.
MDR-Bericht vom 25.04.2024
Foto: Filip Rambousek

Sinti und Roma im Sport
Andrzej Bojarski, Didaktischer Leiter an der Oberschule in Marklohe bei Nienburg, wollte jungen Sinti und Roma beweisen, dass es erfolgreiche Sportler in ihrer Minderheit gibt. Er hat mit dem Ex-Boxer und stellvertretenden Vorsitzenden des Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma, Oswald Marschall, die Ausstellung "Abseits im eigenen Land" gestaltet. In einem Interview mit der taz vom 08.04.2024 spricht er über Hintergründe und Erkenntnisse.

Roma-Woche 2024
Die Roma-Woche wird jährlich in Brüssel von Organisationen der Zivilgesellschaft und internationalen
Institutionen im Rahmen des Internationalen Tages der Roma organisiert. Ziel ist, das
Bewusstsein für die Situation von Roma, Sinti und Fahrenden in Europa zu schärfen. Vertreter der Sinti
und Roma nehmen an der Veranstaltung teil, dieses
Jahr u.a. auch Mario Franz von der Niedersächsischen Beratungsstelle Sinti und Roma e.V.
Eine lange Geschichte der Diskriminierung
Beitrag in der Westfälischen Zeitung vom 15.04.2024
Interview mit Mario Franz in den Nachrichten aus dem Studio Osnabrück vom 08.04.2024

Zeitzeugenprojekt des Jungen Forums
In der
Sendung "Hallo Niedersachsen" vom 03.03.2024 (Mediathek, 4 Min, verfügbar bis 03.03.2026)
berichtete der NDR über das Projekt "Tschatschepen - die Wiedergewinnung der Geschichte der Sinti
und Roma" des Jungen Forums gegen Antiziganismus e.V. Die Verfolgung und Vernichtung
von Sinti und Roma in der NS-Zeit wurde bisher kaum dokumentiert. Das will das Junge Forum
Antiziganismus ändern, in dem es Zeitzeugen über ihre Erfahrungen und Erinnerungen befragt.
Die Interviews werden meist auf Romanes geführt, aufgezeichnet und später schriftlich festgehalten.
Aufruf des Jungen Forums gegen Antiziganismus

Polizeidirektion Göttingen
Am 01.02.2024 haben Tanja Wulff-Bruhn, Polizeipräsidentin Göttingen, Mario Franz, Vorstand und
Sprecher des Niedersächsischen Verbandes deutscher Sinti, und Anke Brosche, Vizepräsidentin des
Landgerichts Göttingen, die im Landgericht Göttingen gastierende Wanderausstellung "Aus Niedersachsen
nach Auschwitz. Die Verfolgung der Sinti und Roma in der NS-Zeit." eröffnet. Landespolizeidirektor
Ralf Leopold, viele Ehrengäste, Vertreter der Politik, Behörden, Kirchen, Polizei
und Kooperationspartner waren der Einladung der Polizeidirektion Göttingen gefolgt. Boris Erchenbrecher,
Historiker, Kurator der Ausstellung und Mitglied der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti und Roma,
führte nach seinem Vortrag durch die Ausstellung. Diese steht unter der Schirmherrschaft der
Beratungsstelle und geht auf die Ausgrenzung, Entrechtung und
Verfolgung der Sinti und Roma vom Mittelalter bis in die Gegenwart auf dem Gebiet des heutigen
Niedersachsens ein. Sie informiert auf Tafeln und Bannern über Hintergründe und Biografien und legt
einen besonderen Schwerpunkt auf die Zeit des Nationalsozialismus. Die Organisation der Ausstellung
bildet den Grundstein für die erste Kooperation zwischen der Sinti- und Roma-Beratungsstelle, dem
Niedersächsischen Verband deutscher Sinti und der Polizeidirektion Göttingen
Presseportal der
Polizeidirektion Göttingen

Gedenken an die Opfer
Rund 200 Menschen versammelten sich einen Tag nach dem 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz am Markt in Osnabrück an der Gedenktafel für die in deportierten und ermordeten Osnabrücker
Juden. Für sie sprach der Rabbiner Michel Kohn das jüdische Gebet Kaddisch und die Totenklage.
Zuvor hatte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter darauf hingewiesen, dass Menschenverachtung, Hass
und Gewalt keinen Platz in der Gesellschaft haben dürften und entsprechend Hass auch nicht mit
Gegenhass beantwortet werden sollte. Man solle vielmehr keine Kraftanstrengung scheuen und das
Gespräch mit denjenigen suchen, die in ihrer Wahlentscheidung noch schwanken, um sie "auf den Boden
der demokratischen Grundordnung" zurückzuholen.
Noz vom 28.01.2024

Antiziganistische Umschreibung
Das Restaurant 'Parlament' in Braunschweig führt auf seiner Speisekarte ein 'Europäisches Schnitzel'. Die Beschreibung (links im Bild) lässt nur eine Interpretation zu und ist auch ohne "Z"-Wort als antiziganistisch zu bezeichnen. Der Sinti-Verein ist entsetzt. Es ist wichtig, gegen Vorurteile vorzugehen und Respekt zu fördern. Lasst uns gemeinsam für eine tolerante und inklusive Gesellschaft stehen.

Interview in der Jungen Welt
Das Bauvorhaben der Deutschen Bahn und dem Senat Berlin gefährdet das Denkmal für
ermordete Sinti und Roma in Berlin. Daniel Strauß, Kovorsitzender Bundesvereinigung der Sinti und
Roma, nimmt in seinem Interview mit der
Jungen Welt am 22.12.2023 hierzu Stellung.
Foto: Fabian Linder

Monokratie und Minderheit
Seit 40 Jahren dominiert der Zentralrat der Sinti und Roma unter Leitung von Romani Rose die
Minderheitenpolitik von Heidelberg aus. Daniel Strauß aus dem baden-württembergischen Landesverband
Deutscher Sinti und Roma äußert in dem Interview mit der
Kontextwochenzeitung am 13.12.2022 klare Worte: "So kann das nicht weitergehen".
Foto: Jens Volle

Polizeigewalt in Griechenland
Traurig, aber wichtig, darüber zu sprechen: In den letzten drei Jahren wurden drei Roma in Griechenland Opfer von Polizeigewalt. Polizeigewalt und alle Formen von systemischem, institutionellem und alltäglichem Rassismus sind Realität für über 200.000 Roma in Griechenland. Es ist an der Zeit, auf solche Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und gemeinsam für Veränderung einzustehen. Die Tagesschau berichtete bereits am 09.12.2022 über Vorfälle.

Romnokher-News
Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin ist gefährdet: Die Bahn drängt die Berliner Regierung zu einer Lösung für den Bau der S-Bahn-Trasse. Die Töchter des israelischen Künstlers Dani Karavan, der das Denkmal schuf, sowie Vertreter der Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal haben in einem Offenen Brief vom 12.10.2023 die Berliner Regierung aufgefordert, das Denkmal in seiner jetzigen Form zu belassen. Viele Menschen und Organisationen haben diesen Brief und auch eine Petition unterschrieben. Daniel Strauß erklärt in dem Video die Hintergründe und setzt sich mit der Stellungnahme des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zu dem Brief auseinander.

Warum verheimlichen Sinti und Roma so häufig ihre Herkunft?
Die
Hannoversche Allgemeine berichtet am 19.10.2023 über die derzeitige Situation von Sinti und Roma.
Zu Wort kommt Mario Franz, Niedersächsischer Verband deutscher Sinti e.V. (im Bild).
Ausschnitte des Beitrags auf
Instagram und
Facebook
© Foto: Jonas Dengler

Mehmet Daimagüler nimmt Stellung
"Es geht nicht um Hannover. Es geht um ein System.", sagt der Beauftragte der Bundesregierung
gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma, Dr. Mehmet Daimagüler, in seinem
Interview mit der
Hannoverschen Allgemeine Zeitung vom 04.10.2023.
In folgenden Pressemitteilungen nimmt Daimagüler Stellung zu den antiziganistischen Vorkommnissen
in Hannover und Chemnitz.
Pressemitteilung Hannover vom 04.10.2023
Pressemitteilung Chemnitz vom 05.10.2023

Foto Jonas Dengler
Rassismus gegen Roma in Hannover
Unterbringung an abgelegene Orte, Umquartierung aus reiner Willkür, lagerähnliche Zustände:
Mitarbeitende der Stadtverwaltung Hannover haben Roma laut einer Studie jahrelang systematisch
ausgegrenzt. Die Stadt räumt jetzt erstmals antiziganistische Handlungsmuster ein. Lesen Sie
hierzu folgende Beiträge in der Hannoverschen Zeitung vom 04.10.2023:
Rassismus gegen Roma in Hannover - Vertreibung an den Arsch der Welt
Sinti und Roma sind die am stärksten diskriminierte Minderheit in Europa
Politik und Betroffenenverbände fordern Konsequenzen
Diskriminierung von Roma in Hannover - Es geht um ein System
Artikel - PDF
Bericht im NDR vom 04.10.2023

DW-Interview mit Mario Franz
Der Grüne Europa-Abgeordnete Romeo Franz ist der erste deutsche Sinto im Europäischen
Parlament. Im DW-Interview vom 04.10.2023 spricht er über seine Familie und über seinen Kampf gegen Rassismus,
Diskriminierung und Antiziganismus. Lesen Sie das
Interview hier.
Mario Franz - Foto Mehmed Smajic

Sinti-Verein erhält den Solidaritätspreis
Am 28.09.2023 wurde Christian Rosenberg, stellvertretend für den gesamten Sinti-Verein,
der Altonaer Solidaritätspreis 2023 überreicht. Geehrt wurde der Verein zur Förderung der Kinder
und Jugendlichen für seine soziale und ehrenamtliche Tätigkeit, für seinen Einsatz für Bildung
und Integration sowie für seine Aufklärungsarbeit. Ausgewählt wurde der Preisträger von
einer Jury des Ausschusses für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und
Gesundheit. Er erhielt von der Bezirksversammlung Altona ein Preisgeld und eine
Anerkennungsurkunde. Der Sinti-Verein bedankt sich herzlich für die Auszeichnung und wünscht
weiterhin eine gute Zusammenarbeit.
Mehr Fotos
Youtube-Video

Mehmet Daimagüler nimmt Stellung
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) veröffentlicht ihren ersten Jahresbericht 2022 zu antiziganistischen Vorfällen in Deutschland. Hierzu nimmt der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung Mehmet Daimagüler in seiner Presseerklärung vom 18.09.2023 Stellung: "Der Staat muss endlich Verantwortung übernehmen und den Schutz von Sinti und Roma vor Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung gewährleisten. Rassismus in Jobzentren, Polizeibehörden und Bildungseinrichtungen muss endlich entschlossen bekämpft werden."

Bürgermeister Tschentscher im Sinti-Verein
Am 27.08.2023 berichtete
die Mopo online über den Besuch Dr. Peter Tschentschers im Sinti-Verein.
Am 28.08.2023 erschien der Artikel
in der gedruckten Ausgabe der Mopo. RTL Nord Online veröffentlichte hierzu ein
Video am 25.08.2023.
Den ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite
Aktuell.

Wer vertritt Sinti und Roma?
Hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma einen Anspruch auf die Alleinvertretung der Minderheit der Sinti und Roma auf Bundesebene in Deutschland? Daniel Strauß diskutiert in dem Video vom 25.08.2023 mit dem Heidelberger Rechtsanwalt Markus Stephani und mit Romeo Franz, Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma.

Diskriminierung von Sinti und Roma
Keine Wohnung, keine Arbeit, keine Hilfe! Anlässlich des Gedenktages an die während des Holocaust ermordeten Sinti und Roma berichtet der SWR Kultur in seinem Beitrag darüber, dass Antiziganismus in Deutschland immer noch weit verbreitet ist.

Romnokher News
Daniel Strauß diskutiert am 03.08.2023 mit Manja Schuecker-Weiss und Alexander Diepold (beide
BVSR) sowie Oskar Weiss und Peter Richter (Sinti Allianz) über den Offenen Brief der
Bundesvereinigung der Sinti und Roma und der Sinti Allianz Deutschland an den Zentralrat Deutscher
Sinti und Roma.
Video

Gedenken an Genozid an Sinti und Roma
Jährlich am 02. August wird der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma begangen. Er erinnert an die Opfer des Porajmos, des Völkermordes an den europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Unsere Jugendlichen Givenchy Wilms und Jan Joschua Kwiek haben zu diesem Anlass ein Video erstellt.

Offener Brief
In einem Offenen Brief vom 01.08.2023 an den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma e.V. bittet die Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. sowie die SINTI ALLIANZ DEUTSCHLAND e.V. den Zentralrat um mehr Teilhabe bei demokratischen Prozessen.

Stefan Hensel am 18.07.2023 auf Instagram:
"Unbekannte haben kürzlich die Namenstafel der Juli-Deportieren von 1942 an der Ganztagsgrundschule
Sternschanze beschmiert. Immer wieder werden jüdische Institutionen und Denkmäler an den
Nationalsozialismus durch widerlichen und geschichtsvergessenen Vandalismus beschädigt. Diese Tat
verhöhnt die Opfer des Nationalsozialismus auf perfide Weise. Die morgige Kundgebung zum Gedenken
an die Deportierten wird dadurch nicht beeinträchtigt und findet planmäßig statt. Ich freue mich
über die Einladung und darüber auf der Gedenkveranstaltung einige Worte zum Gedenken und aktuellen
Debatten über Antisemitismus und den Nationalsozialismus sagen zu dürfen. Die Veranstaltung findet
um 17 Uhr an der Altonaer Straße 38 statt." (Account: stefanhensel_hh)

Raver baden in Gedenkstätte für NS-Opfer
Augenzeugen berichteten, wie Teilnehmer der Rave-The-Planet-Parade am 08.07.2023 in Berlin im
Wasserbecken des Sinti- und Roma-Denkmals badeten. Darauf
angesprochen, hätten sie angefangen zu pöbeln. Das Wasserbecken ist Teil des Denkmalensembles, das
an die rund 500.000 Sinti und Roma erinnert, die während des Holocausts ermordet wurden.
Bericht auf t-online.de vom 11.07.2023

Staatsvertrag mit Sinti und Roma
Zu den Gesprächen der Bundesverbände der Sinti und Roma mit Bundestagspräsidentin a.D. Rita
Süssmuth und dem ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Prof. Gert Weisskirchen zur Erarbeitung der
Eckpunkte eines Staatsvertrages sieht der Zentralrat der Sinti und Roma derzeit leider keine
Möglichkeit, mit den anderen Verbänden gemeinsam vorzugehen. Der Sinti-Verein bedauert diese Entscheidung.
Er würde sich wünschen, dass der Zentralrat der Sinti und Roma, die Bundesvereinigung der Sinti und
Roma und die Sinti Allianz Deutschland einen gemeinsamen Weg zur Stärkung der Rechte der Sinti und
Roma im Interesse der Community gehen können. Wir bedanken uns bei Rita Süssmuth und Prof. Gert
Weisskirchen für ihr Engagement für die Sinti und Roma.
Beitrag im Tagesspiegel vom 12.07.2023

Munition für Rechtsextremisten
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert am 09.07.2023 auf der Website
migazin den niedersächsischen Lagebericht zur Clankriminalität. Danach wurden im
vergangenen Jahr deutlich mehr Fälle erfasst, er knüpfe Clankriminalität an Abstammung und gebe
Rechtsextremisten Munition. Lesen Sie hierzu folgende Beiträge:
MIGAZIN
Neue Osnabrücker Zeitung: Zentralrat der Sinti und Roma empört. Kinder aus
Roma-Familie auf Klau-Tour? Behörden sprechen von Clan-Kriminalität
regional-heute.de vom 12.07.2023: Grüne in Niedersachsen stören sich am Begriff Clan-Kriminalität

Razzia auf Sinti-Wagenplatz
In dem Artikel "Alle für einen" vom 09.07.2023 berichtet die taz über einen Polizeieinsatz auf einem Osnabrücker Sinti-Kulturplatz. Obwohl ein Haftbefehl nur für einen vorlag, wurden alle Anwesenden durchsucht.

Antiziganismus im Flüchtlingsheim
Ukrainische Roma sind in der Hoffnung auf Sicherheit vor dem Krieg nach Deutschland geflohen. In den Flüchtlingsunterkünften werden sie nun ausgegrenzt, stigmatisiert und angegriffen - von den eigenen Landsleuten. Über die Zustände in der Unterkunft Schnackenburgallee berichtet die MOPO am 04.07.2023 in ihrem Artikel "Warum sich Ukrainer untereinander hassen". Zu Wort kommt Christian Rosenberg vom Sinti-Verein Hamburg, der in der Zusammenarbeit mit "Fördern & Wohnen" und besseren Angeboten für die geflüchteten Roma eine Chance zur Verbesserung der Situation sieht.

Interview mit der "Jungen Welt"
Am 01.07.2023 erschien der Artikel "Das setzt sich nun fort in den Flüchtlingslagern" in der Tageszeitung "Junge Welt". In dem vorherigen Interview vom 16.06.2023 stand Christian Rosenberg, Vorsitzender des Sinti-Vereins Hamburg, dem Journalisten Fabian Lehmann Rede und Antwort. Es ging um die Situation der aus der Ukraine geflüchteten Roma in den Hamburger Flüchtlingsunterkünften, die täglich Diskriminierung durch ihre Mitbewohner erfahren und ausgegrenzt werden. Der Sinti-Verein freut sich über das Interesse der "Jungen Welt" und dankt Fabian Lehmann für das Interview.

rbb24 berichtet über Antiziganismus
Am 29.06.2023 veröffentlichte der rbb24 in dem Beitrag "Sinti und Roma eint die Erfahrung, diskriminiert zu werden" unter anderem eine Statistik über Rassismusfälle gegen Sinti und Roma in Berlin, aber auch über persönliche Erfahrungen einer jungen Frau.

Drohende Abschiebung - Bitte um Mithilfe
In einem Video vom 20.06.2023 stellt Chalina Reinhard vom Sinti-Verein Hamburg eine serbische Roma-Frau vor, die trotz ihrer schweren Erkrankung von Abschiebung aus Deutschland bedroht ist. In ihrer Heimat lebte sie unter menschenunwürdigen Bedingungen und eine adäquate medizinische Behandlung war unmöglich. Sollte sie wieder in ihre Heimat reisen müssen, würde das einem "Todesurteil" gleich kommen. Der Sinti-Verein bittet um eure Mithilfe, um diese Abschiebung zu verhindern. Bitte teilt dieses Video! Weitere Infos unter +49 (0) 40 - 466 44 700 oder info@sinti-verein.de.

Asylpolitik gegenüber geflüchteten Roma
Dr. Mehmet Daimagüler betont in seiner Presseerklärung, dass eine Kehrtwende im Umgang mit geflüchteten Roma nötig ist und dass Deutschland seiner historischen Verantwortung gerecht werden muss. In einem offenen Brief vom 12.06.2023 an die Berliner Innensenatorin Iris Spranger fordert ein Bündnis aus Selbstorganisationen und NGOs einen Richtungswechsel in der Asylpolitik gegenüber geflüchteten Roma und sprechen sich gegen die Einstufung der Republik Moldau als Sicheren Herkunftsstaat aus. Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, besuchte vorher eine Beratungsstelle für geflüchtete Roma in Berlin und tauschte sich mit von Abschiebung betroffenen Familien aus.

Foto: Olaf Wunder
Anzeige gegen Pastor
Die evangelische Nordkirche stellt Strafanzeige gegen einen ihrer eigenen Pastoren, der sich
wiederholt rassistisch geäußert haben soll. Von einer "Steinzeitkultur" und der "Inszenierung
eines mittelalterlichen Dorfes" soll der Hamburger Pastor im Bezug auf die Kultur der Sinti
gesprochen haben. Auch das rassistische Z-Wort soll in einer Gemeinderatssitzung gefallen sein.
Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen hat kirchliche Räume gemietet. Der
Pastor soll die Sinti mehrfach ermahnt haben, die Kirche so zu hinterlassen, wie sie diese
vorgefunden haben. Christian Rosenberg, Vorsitzender des Sinti-Vereins wies den Vorwurf als
unbegründet zurück. Mit der Zeit sei der Streit eskaliert und der Pastor soll die Sinti abfällig
beschimpft und später abgelehnt haben, sich zu entschuldigen. Über den Vorfall berichtet hatten die
Hamburger Morgenpost, die
TAZ und die
Welt
Pressemitteilung Dr. Daimagülers

Antiziganismus
2022 hat das Bundesinnenministerium 145 antiziganistische Verbrechen verzeichnet, davon zwölf Gewalttaten. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Lesen Sie hierzu in der Zeit vom 25.02.2023: "Deutlich mehr Straftaten gegen Sinti und Roma"

Antiziganistische Äußerung
Der Thüringer Politiker und Mitglied des CDU-Bundesvorstands Mike Mohring hat mit einer sehr umstrittenen Faschingsaktion für heftige Diskussionen und große Ablehnung unter Sinti und Roma gesorgt. In einem Facebook-Post vom 18.02.2022 zeigte er sich im Indianer-Kostüm neben Parteikollegen auf einem Faschingsumzug im thüringischen Apolda. Daneben teilte Mohring ein Motto auf dem Faschingswagen der Jungen Union: "'Zigeunerschnitzel' soll man nicht sagen - mit 'Gender-Sternchen' sich dafür rumplagen. Wir pfeifen auf die Sprachpolizei - und fahrn als 'Indianer' an Euch vorbei." Der Sinti-Verein verurteilt die Aussage Mohrings und generell die Verwendung des Z-Wortes in allen Umschreibungen als rassistisch, diskriminierend und herabwürdigend.

Qualifizierung zum KiTa-Bildungsbegleiter
Chalina Rosenberg vom Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen stellt in einem
Video das in
Kooperation mit der Euro-Akademie und der Sozialbehörde Hamburg erfolgreich durchgeführte Projekt
"Qualifizierung zum/zur KiTa-Bildungsbegleiter/-in" vor. Sollte in weiteren Vereinen/Verbänden, in
weiteren Städten Interesse an dieser Weiterbildung bestehen, so melden Sie sich bitte telefonisch
bei Chalina Rosenberg 040 - 466 44 700 oder per mail unter
ch.rosenberg@sinti-verein.de.
Infoblatt KiTa-Bildungsbegleiter - PDF

Erklärung der EKD
Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma veröffentlicht. "Gemeinsam mit Angehörigen der Minderheit von Sinti und Roma wollen wir der Diskriminierung im Alltag von Kirche und Gesellschaft und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit insgesamt entgegenwirken", so die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. In diesem Zusammenhang nimmt der Rat der EKD auch die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) an. Lesen Sie den ganzen Artikel hier .

Angebote des Sinti-Vereins
Chalina Rosenberg und Giovanni Weiß vom Sinti-Verein stellen in einem Video vom 09.02.2023 die einzelnen Bildungsangebote des Vereins vor.

WDR-News: Aufregung in Düsseldorf
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat einen Prospekt an den "Kindergarten im sozialen Brennpunkt Zigeunerplatz" adressiert. Die Empfänger der Zeitschrift im Sinti-Zentrum sind empört und fragen sich, wie so ein Fehler überhaupt passieren kann. Die Versicherung versucht sich an einer Erklärung und entschuldigt sich. Lesen Sie den Beitrag hier.


Treffen mit Dr. Mehmet Dalmagüler
am 18.11.2022 besuchte der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet
Daimagüler, den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit Mitarbeitern
norddeutscher Sinti-und-Roma-Organisationen und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi
wurden verschiedene Themen und Vorhaben besprochen. Ein weiteres Treffen ist für das nächste
Frühjahr geplant. Die Sinti und Roma wurden vertreten durch die BVSR-Mitglieder
"Forum gegen Antiziganismus", "Sinti Union Schleswig-Holstein", "Niedersächsische Beratungsstelle
für Sinti und Roma", "Niedersächsischer Landesverband deutscher Sinti", "Landesverband deutscher
Sinti und Roma Schleswig-Holstein", "Sinti, Reisende und Roma Celle Allertal" und dem
Gastgeberverein der Sinti in Hamburg. Wir bedanken uns bei Herrn Daimagüler und Herrn Hakverdi für
den wertvollen Austausch!
Dr. Dalmagüler lernte bei seinem Besuch im Sinti-Verein auch Givenchy Wilms, Leiterin des neuesten Jugendprojektes
des Sinti-Vereins zum Thema Antiziganismus, und Ignaz Kwiatkowski, Projekt-Mitarbeiter, kennen.
Givenchy Wilms hat sich sehr gefreut, von Herrn Dalmagüler zu einem Praktikum im Bundesministerium
im nächsten Jahr eingeladen zu werden. Wir danken Herrn Dalmagüler für diese Chance. Großer Dank
auch an Radio Hamburg für die finanzielle Förderung dieses Projektes.
Mehr Fotos

Romnokher-News
In Neumünster wurde am 18.11.2022 der Geschäftsführer eines Fitness-Studios
zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Amtsgericht Neumünster sah es als erwiesen an, dass er eine
Frau als Kundin aufgrund ihres Nachnamens, der sie als Angehörige der Sinti und Roma-Minderheit
auswies, abgelehnt hatte. Der Geschäftsführer verstieß damit gegen das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz.
Youtube

Antiziganismus-Beauftragter
Das Bundeskabinett beschloss in seiner Sitzung vom 09.03.2022, den Rechtsanwalt Dr. Mehmet Daimagüler zum ersten Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland zu berufen. Er ist im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt und wird die Maßnahmen der Bundesregierung gegen Antiziganismus koordinieren. Am 02.11.2022 berichtet Dr. Daimagüler in einer Ansprache in Augsburg über seine neue Aufgabe.

Gedenken an Sinti und Roma
Am 17.10.2022 organisierte die Bundesvereinigung der Sinti und Roma eine Gedenkstunde und eine Kranzniederlegung am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin. Gleichzeitig machten sie auf die Gefährdung der Gedenkstätte durch ein Bauprojekt der Deutschen Bahn aufmerksam. Über die Veranstaltung berichten Kelly Laubinger (Vorstandsvorsitzende der BVSR, Sinti-Union Schleswig-Holstein), Manja Weiss (Niedersächsische Beratungsstelle, BVSR) und Alexander Diepold (Madhouse München, Aktionsbündnis "Unser Denkmal ist unantastbar!") in einem Video.

RomnoPower Kulturwoche
Daniel Strauß berichtet in einem neuen Video über die RomnoPower Kulturwoche des VDSR-BW in Mannheim vom 17.-24.09.2022 in Mannheim. Neben Konzert, Theater und Film fand traditionell am 20.09. auch die Verleihung der Kultur- und Ehrenpreise der Sinti und Roma statt.

Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma
Seit 2014 vergibt der VDSR-BW den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma für besondere
Verdienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürgerrechte. Das Engagement für gleichberechtigte
Teilhabe von Sinti und Roma in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur bleibt eine
unverzichtbare Aufgabe. Dieses Engagement, sowohl von Menschen mit als auch ohne Romani-Hintergrund,
will der VDSR-BW öffentlich würdigen. In diesem Jahr wurden die Ehrenpreise vergeben an: Christian
Rosenberg für seinen Einsatz für Bildung und Bürgerrechte, Andreas Freudenberg für sein
gesellschaftliches Engagement und Dr. Julius Rostas für seinen Beitrag zur Antiziganismusforschung.
Die Preisverleihung am 20.09.2022 beim VDSR Baden-Württemberg kann auf
Youtube nachverfolgt werden.
mehr Fotos

Maro Baschepen
Die Musik-Gruppe "Maro Baschepen" steht dem Sinti-Verein seit dessen Gründung musikalisch zur
Seite. Die Musiker Christian Rosenberg (Gitarre), Geatano Steinbach (Geige), Reinhold Lutz
(Klavier), Niglo Lutz (Bass), Nadine Weiß (Gesang) spielen Swing, Jazz, aber auch, z.B. zu
Weihnachten, christliche Lieder und selbstverständlich die Musik der Sinti und Roma. Auf ihrem
eigenen YouTube-Kanal könnt Ihr die Lieder hören und
auch erfahren, wie Ihr die Gruppe buchen könnt.
Anfragen gerne unter:
+49 (0) 40 - 466 44 700 oder
info@sinti-verein.de

Delegation in der Ukraine
Am 01.08.2022 berichtete der BVSR in einem Video über die Reise einiger Mitglieder der BVSR nach Kiew und Lviv (Lemberg). In Kiew fanden Gespräche u.a. mit Dmitry Lubinets, dem Kommissar für Menschenrechte/Ombudsmann, und Olena Bohdan (State Service of Ukraine for Ethnic Policy and Freedom of Conscience - DESS) statt. In der Nähe von Lviv besuchte die Delegation ein Roma-Lager, in dem Roma ausgegrenzt und unter menschenunwürdigen Zuständen leben.

Diskriminierende Bezeichnung
Noch heute findet sich im Alltagsleben, wie auf dem Bild zu sehen, die herabwürdigende Bezeichnung "Zigeuner". Das ist eine von Klischees und Vorurteilen überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt und endlich grundsätzlich aus dem Wortschatz verschwinden sollte.

Urteil gegen ehemaligen SS-Wachmann
Am 28.06.2022 hat das Landgericht Neuruppin einen ehemaligen SS-Wachmann des KZ Sachsenhausen für die Beihilfe
zum Mord in mehr als 3500 Fällen schuldig erklärt. Der Verurteilte hat dem SS-Wachbataillon des Konzentrationslagers
1942 bis 1945 angehört und war damit Teil der Tötungsmaschinerie des NS-Regimes. Im KZ Sachsenhausen waren u.a. über 1.000 Sinti und Roma interniert.
Pressemitteilung des BVSR

Antiziganistischer Vorfall
Der BVSR berichtete am 26.06.2022 in einem Video über einen antiziganistischen Vorfall im Baden-Württembergischen Ettlingen, der zeigt, dass Sinti und Roma in Deutschland immer noch mit Anfeindungen und Verunglimpfungen rechnen müssen. Die betroffene Familie hat die Polizei eingeschaltet, die die Fakten sensibel und neutral aufgenommen hat. Durch die neu geschaffene Melde- und Informationsstelle Antiziganismus wird der Vorfall registriert.

Interview
Der Radiosender FSK 93.0 sendete am 20.06.2022 das mit Christian Rosenberg geführte Interview zum Thema Antiziganismus und die Geschichte der Sinti und Roma.

Verstoß gegen Menschenrechtskonvention
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat den albanischen Staat im
Mai 2022 für schuldig befunden, gegen Antidiskriminierungsmaßnahmen der Europäischen
Menschenrechtskonvention verstoßen zu haben, indem er Kinder der Roma und ägyptischen
Minderheiten an der Grundschule Naim Frasheri in der Stadt Korca getrennt hat.
Das Gericht verurteilte die albanische Regierung zur Zahlung einer Entschädigung von
4.500 Euro an fünf Familien, die 2017 Klage erhoben hatten.
balkaninsight.com

Diskriminierung im Fittnessstudio
Kelly Laubinger, Sinteza aus Neumünster, soll mit fadenscheinigen Gründen von einem Sportstudio abgewiesen worden sein, als sie dort eine Mitgliedschaft beantragte. Lesen Sie den ND-Artikel vom 13.04.2022 hier.

BVSR verlangt Aufklärung
Am 08.04.22, dem International Romani Day, wurden ca. 34 ukrainische Geflüchtete mit
romanessprachigem Hintergrund durch Beamte der Polizei und Mitarbeiter der DB-Sicherheit
aus einem ICE in Kassel-Wilhelmshöhe geholt. Einer der Polizeibeamten führte einen
Schäferhund mit. Die BVSR und RomnoKher haben sich bereits mit der Bundespolizei und der DB in
Verbindung gesetzt und verlangen eine schnellstmögliche Aufklärung der
Vorgänge.
Bundesvereinigung der Sinti und Roma bei Facebook vom 09.04.2022

Antiziganismus bei der DB-Sicherheit?
Nach den antiziganistischen Vorfällen gegen geflüchtete ukrainische Roma in Mannheim und
München, bei denen die Deutsche Bahn-Sicherheit involviert war, sprechen Daniel Strauß,
Chana Dischereit (VDSR-BW), Alexander Diepold und Iosif Gaspar (beide Madhouse München) über
Hintergründe und notwendige Konsequenzen.
YouTube: Romnokher News vom 01.04.2022

Zola Kundur hilft
Die Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR) hat auf ihrer Webseite ein Interview mit der ukrainischen Romni und Bürgerrechtsaktivistin Zola Kundur veröffentlicht. Sie kam am 23.02.2022 von Kiew nach Berlin, um ihren Sohn zu besuchen. Aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine war ihre Rückreise unmöglich. Seitdem engagiert sich Frau Kundur in Berlin, um Hilfe für ihre Landsleute zu organisieren.

Geschichte der Sinti
Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust hat Maik Claasen vom Jungen Forum gegen Antiziganismus die Geschichte der Sinti in Deutschland treffend zusammengefasst. Das Video kann auf der Instagramseite des Goethe-Instituts Hamburg aufgerufen werden.

Interview mit dem Sinti-Verein
Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.

Vandalismus
Es wurden mehrere Plakate beschädigt, die auf die Gedenkveranstaltung "Alltag und Verfolgung
im Nationalsozialismus" der Bezirksversammlung am 28.01.2022 hinwiesen.
Abgerissen wurden Teile der Plakate mit der Web-Adresse, unter der die Veranstaltung
übertragen wurde. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine rassistisch
motivierte Tat handelt.
Die Veranstaltung hat besondere Aufmerksamkeit auf das Leben der Sinti und Roma in Altona
gerichtet. Sie kann
hier angeschaut werden.

Interview mit dem Sinti-Verein
Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.

Verneigung vor der Erinnerung
Kurz vor ihrer Berufung zur Kulturstaatsministerin hat Claudia Roth der Opfer des
Nationalsozialismus gedacht. Am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in
unmittelbarer Nähe des Bundestages legte die Grünen-Politikerin Blumen nieder. "Eine Aufgabe,
die ich mir gestellt habe, ist, dass wir unsere Gedenkorte schützen. Da haben wir Einiges zu
tun, auch deswegen bin ich hier", sagte Roth der Deutschen Presse-Agentur.
berlin.de: Roth gedenkt der Nazi-Opfer

Strategie gegen Antiziganismus
Die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und LINKE haben gemeinsam einen Antrag an die Hamburgische
Bürgerschaft gestellt, mit dem der Senat ersucht wird, gemeinsam mit den Sinta und Roma sowie
ihren Verbänden in Hamburg eine Gesamtstrategie gegen Antiziganismus und für die Förderung der
gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma zu entwickeln. Sie greifen damit Bemühungen auf,
die im Bericht der "Unabhängigen Kommission Antiziganismus" im Deutschen Bundestag und auch im
Rahmen der gemeinsamen Romastrategie der Europäischen Union formuliert worden sind. Auf der
Website der Grünen Hamburg haben sich die Sprecher der Fraktionen, Filiz Demirel (Grüne), Kazim
Abaci (SPD), Andreas Grutzek (CDU) und Metin Kaya (LINKE) hierzu geäußert.
Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. befürwortet
dieses Vorhaben. Wir begrüßen den Mut und die Entschlossenheit der Fraktionen und freuen uns auf
die Zusammenarbeit.
Bürgerschaft setzt starkes Zeichen gegen Diskriminierung

Papst rügt Ausgrenzung von Roma
Papst Franziskus hat bei seiner mehrtägigen Slowakei-Reise eine Roma-Siedlung besucht. Der Papst
sprach offen über die Wirklichkeit von Vorurteilen über Roma und die Geringschätzung der Roma
durch die Mehrheitsgesellschaft. Er hat sich entschieden gegen die Diskriminierung und
Ausgrenzung der Roma ausgesprochen.
DW vom 14.09.2021

RomnoKher News
Daniel Strauß befragt Joschka und Tino Schneeberger (Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln)
nach ihrer Arbeit für Sinti und Roma und gegen den diskriminierenden Gebrauch des Z-Wortes.
Die Vereinigung ist Mitglied in der Bundesvereinigung der Sinti und Roma.
Youtube vom 09.09.2021

RomnoKher News
Die am 2. August gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. nimmt ihre Arbeit auf.
Daniel Strauß interviewt Romeo Franz und Maik Claasen. Sie sprechen über die anstehenden Aufgaben
und Themenschwerpunkte der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und die Hoffnungen, die die
Mitglieder mit dieser Neugründung verbinden.
Youtube, 27.08.2021

Neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma
RomnoKher News: Daniel Strauß spricht mit der Vorsitzenden Esther Reinhardt-Bendel, ihrer
Stellvertreterin Kelly Laubinger sowie dem Generalsekretär der neuen Bundesvereinigung der Sinti
und Roma, Romeo Franz, über die Beweggründe, die zur Entstehung der Vereinigung
führten, sowie die Ziele und Aufgaben.
Youtube, 13.08.2021

Zusammenschluss BVSR
Die am 02.08.2021 gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. ist ein
deutschlandweiter Zusammenschluss von Selbstorganisationen und Initiativen der nationalen
Minderheit der Sinti und Roma sowie zugezogener Menschen mit Romani-Hintergrund. In dieser neuen
Dachorganisation sind Vereine und Initiativen gleich-berechtigt und begegnen sich auf Augenhöhe.
Gemeinsames Ziel ist, sich für Gleichberechtigung, Teilhabe und Inklusion von Sinti und Roma
in Deutschland einzusetzen und gegen rassistische Stereotype gegenüber der ethnischen
Minderheit zu kämpfen.
Bundesvereinigung Sinti und Roma

Antiziganistische Äußerung bei RTL
Zentralratsvorsitzender Romani Rose fordert nach skandalösem Antiziganismus in der
Sendung RTL "Punkt 12" von RTL-Chefredakteur Michael Wulf eine öffentliche Entschuldigung
in der Sendung sowie personelle Konsequenzen für die Moderatorin Katja Burkhard. Burkhard
hat in der Sendung vom 08.08.2021 in einem Gespräch Sinti und Roma antiziganistisch
diffamiert und gesagt: "[...] wenn die [Kinder, Anm. d. Zentralrats] dann älter sind, [...],
dann ist nix mehr mit Zigeunerleben [...]".
Pressemitteilung vom 09.07.2021

Schutz des Sinti- und Roma-Denkmals in Berlin
Seit 2012 erinnert ein Mahnmal nahe des Bundestags in Berlin an die Verfolgung,
Entrechtung und Ermordung von Sinti und Roma unter dem NS-Regime. Angehörige der Sinti und Roma
sehen nun durch ein Bauvorhaben den Gedenkort bedroht. Die S-Bahnlinie 21 soll
Ende der 2020er Jahre eine zweite Nord-Süd-Verbindung in Berlins Mitte mit Anschluss an den
Hauptbahnhof schaffen, die jedoch das Denkmal behindern und gefährden würde.
"Unser Mahnmal ist unantastbar", fordern Überlebende, aber auch die Hildegard-Lagrenne-Stiftung:
"Kein Handeln einer Verwaltung darf diesen, für das gemeinsame Leben notwendige ungehinderte
Fließen der kulturellen Erinnerung behindern. Das Erinnern an den Völkermord verträgt keine
Unterbrechung. Es muss unauslöschlich im Gedächtnis bleiben. Wer die Ruhe stört, die von diesem
Ort der Besinnung ausgeht, ermordet die unschuldigen Opfer ein weiteres Mal." Der Aufruf wurde
u.a. von der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, des SPD-Bundestagsabgeordneten Gert
Weisskirchen und der Landtagsabgeordneten Doris Schröder-Köpf unterschrieben.
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021
Video zum Denkmal

RomnoKher Studie 2021
Der Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg Daniel
Strauß veröffentlicht die "RomnoKher Studie 2021 - Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti
und Roma in Deutschland". Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V.
empfiehlt jedem, diese wertvolle Studie zu lesen.
RomnoKher Studie 2021
Elbe-Wochenblatt vom 31.05.2025: Kritik am Verhalten der Kirche
Website der Gedenkstätte Buchenwald vom 10.04.2025: Befreiung
SWR vom 10.04.2025: Die AfD will in Thüringen die Erinnerungskultur verändern
Tagesschau-Bericht vom 02.04.2025: Sinti und Roma haben es an Schulen schwer
taz vom 19.03.2025: Antiziganismus in der Kirche
Interview Christian Rosenberg mit dem Sender Freie Radios am 07.02.2025
NDR vom 21.02.2025: Hakenkreuz-Schmierereien an Büro der Sinti Union SH in Neumünster
SHZ vom 21.02.2025: Unbekannte beschmieren Büro der Sinti-Union SH mit Hakenkreuz
taz vom 05.02.2025: Der Pastor und das Z-Wort
Hamburger Abendblatt vom 05.02.2025: Gräber geschändet: Betroffene fordern besseren Schutz
NDR-Nordmagazin vom 23.01.2024: Antiziganismus: Vorurteile und Andersbehandlung
MOPO vom 17.01.2025: Unfassbar, diese Respektlosigkeit!
Junge Welt vom 22.12.2023: Bauvorhaben von Deutscher Bahn und Senat gefährdet Denkmal für ermordete Sinti und Roma
Kontextwochenzeitung am 13.12.2022: Monokratie und Minderheit
Romnokher-News vom 12.10.2023
Hannoversche Allgemeine vom 19.10.2023: Warum verheimlichen Sinti und Roma so häufig ihre Herkunft?
Presseerklärung des Antiziganismusbeauftragten Mehmet Daimagüler zum 1. Jahresbericht 2022 zu antiziganistischen Vorfällen in Deutschland vom 18.09.2023
t-online.de vom 11.07.2023: Raver baden in Gedenkstätte für NS-Opfer
Tagesspiegel vom 12.07.2023: Vertrag mit dem Staat in Sicht
taz vom 09.07.2023: Razzia auf Sinti-Wagenplatz
Mopo vom 04.07.2023: Rassismus in der Flüchtlingsunterkunft: Warum sich Ukrainer untereinander hassen
Gedenkrede des Bundesratspräsidenten Dr. Tschentscher für die Opfer von Sinti, Roma und der Gruppe der Jenischen
www.migazin.de vom 23.11.2022: Antiziganismus-Beauftragter fordert geschichtliche Aufarbeitung durch Wahrheitskommission
DW vom 05.08.2022: Daimagüler geißelt Diskriminierung ukrainischer Roma-Geflüchteter
DIE RHEINPFALZ vom 04.08.2022: Zweite Attacke auf Grünen-Büro binnen eines Monats
www.change.org: Petition - Kampf gegen Antiziganismus soll Niedersächsisches Staatsziel werden
DW vom 14.09.2021: Papst rügt Ausgrenzung von Roma in Slowakei
Youtube vom 09.09.2021: RomnoKher News: Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln
youtube 27.08.2021: RomnoKher News: BVSR - Eine Chance für die Zukunft: BVSR
youtube August 2021: Markus Frohnmaier, AfD, äußert sich diskriminierend über Sinti und Roma.
derwesten vom 20.08.2021: Sinti-Familie muss den Campingplatz verlassen.
Gespräch zwischen Daniel Strauß, Esther Reinhardt-Bendel, Kelly Laubinger und Romeo Franz über die neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma - Youtube, 13.08.2021
Pressemitteilung des Zentralrates deutscher Sinti und Roma vom 09.07.2021 zu den antiziganistischen Äußerungen bei RTL
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021: "Unser Denkmal ist unantastbar!"
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021 über das Bauvorhaben in Berlin, welches das Sinti- und Romadenkmal behindern würde
Video über das Sinti- und Romadenkmal in Berlin und den Protest über die geplanten Maßmahmen zum Bau einer neuen S-Bahnlinie entlang des Mahnmals
taz vom 26.03.2021: Diskriminierung von Sinti und Roma - der lange Weg zur Anerkennung
Ein Beitrag von Oswald Marschall, Verein Deutscher Sinti e.V. in Minden, über die missbräuchliche Nutzung des Wortes "Zigeuner"
Die Welt am Sonntag vom 14.02.2021: Eine Generationsaufgabe
Süddeutsche Zeitung vom 10.02.2021: Elfjähriges Kind in Handschellen
Der Freitag vom 30.04.2020: Wo der Asphalt endet
Süddeutsche Zeitung vom 28.04.2020: Datenschützer und Zentralrat der Sinti und Roma kritisieren Berliner Polizei
taz vom 23.04.2020: Hasskriminalität gegen Roma und Sinti: Bis zur versuchten Tötung
Nachkommen Netzwerk Berlin: Sonja Kosche - Antiziganismus (noch immer) ganz normal?
Video über die Lage in einer serbischen Romasiedlung
Übersetzung des Videos: In Serbien leben ca. 600.000 Roma in 750 Siedlungen über das ganze Land verteilt.
Mehr als 500 Siedlungen haben keine elementare Grundversorgung. Einer der unhygienischsten Siedlungen ist
in Belgrad, wo wir uns grad befinden. Hier haben wir Suezana Kostic kennengelernt, die gerade Windeln für
ihre beiden Kinder besorgt hat.
Suezana: "Wir leben gar nicht gut."
Reporter: "Wo schläfst du?"
Suezana: "Dort hinten in der Baracke. In der Baracke ohne die wichtige elementare Grundversorgung! Wir
haben keinen Strom und kein Wasser. Das Wasser hole ich vom Markt, beheizt wird die Baracke mit einem
Holzofen. Roma, die aus Albanien geflüchtet sind, bekommen Hilfe von Ortsamt. Zwanzig Familien bekamen
wirtschaftliche Hilfe bzw. sie wurden mit Baumaterial versorgt."
Die Roma sind die meist bedrohteste und diskriminierteste Minderheit in Serbien. Es müssen entsprechende
Maßnahmen ergriffen werden, um den Mindestlebensbedingungen für diese gefährdete Minderheit zu schaffen und
zu gewährleisten, damit die Würde des Menschen erhalten bleibt, ohne über das Leben dieser Menschen zu sprechen.
Ca. 90 % der in Serbien lebenden Roma haben keine Arbeit.
Allgemeine Informationen über Sinti und Roma
- Der Begriff "Zigeuner" ist eine in seinen Ursprüngen bis ins Mittelalter zurückreichende Fremdbezeichnung der Mehrheitsbevölkerung und wird von der Minderheit als diskriminierend abgelehnt. Die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma konnte schließlich durchsetzen, dass die Eigenbezeichnung "Sinti und Roma" verwendet wird.
- Die deutschen Sinti sind in der Bundesrepublik Deutschland als nationale Minderheit anerkannt. Das heißt, sie sind Deutsche mit einer eigenen Kultur und Sprache, wie Sorben, Dänen und Friesen.
- In Deutschland sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet.
- Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts wurden Sinti und Roma in fast allen europäischen Ländern urkundlich erwähnt.
- Seit dieser Zeit werden Sinti und Roma stetig diskriminiert und verfolgt. Ein Höhepunkt der Diskriminierung stellte der Reichstag zu Freiburg 1498 dar, auf dem "Zigeuner" reichsweit für "vogelfrei" erklärt, also geächtet, wurden.
- "Zigeunerpolitik" war fortan hauptsächlich von Abwehr und Vertreibung gekennzeichnet. Wer dennoch blieb, musste mit Zwangsarbeit und Markierung per Brandzeichen rechnen. Mit der Aufklärung ab etwa 1800 stiegen zwar die Aussichten auf eine Zugehörigkeit zur Mehrheitsgesellschaft, doch um den Preis der Zwangsassimilation.
- Nach dem Ersten Weltkrieg verschärfte sich die Situation für Sinti und Roma noch mehr. Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, Monarchist und Antisemit, setzte 1924 eine "Anordnung zur Bekämpfung der Zigeuner" in Kraft. Ab 1926 konnten die Behörden völlig willkürlich, aber juristisch gedeckt, Maßnahmen einleiten, denn der Landtag verabschiedete gegen die Stimmen von SPD und KPD das "Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen". Arbeitsscheu - ein Kampfbegriff, mit dem kurze Zeit später die Nationalsozialisten unter anderem die Verfolgung der Sinti und Roma begründeten.
- Mit dem bayerischen "Zigeunergesetz" von 1926 hatte sich die Situation für Sinti und Roma schon vor Hitlers Machtübernahme erheblich verschärft. Nach 1933 waren "Arbeitsscheue" und "Asoziale" - im NS-Jargon lebten die Begriffe der 1920er Jahre fort - noch mehr im Visier der Behörden.
- Ab 1935 begann die offizielle Verfolgung aus rassistischen Gründen. Mit den Nürnberger Gesetzen wurden nicht nur Juden, sondern auch Sinti und Roma herabgestuft, obwohl sie im Sinne der Nationalsozialisten wegen ihrer indischen Herkunft eigentlich hätten als "Arier" eingestuft werden müssen. Begründet wurde dies pseudowissenschaftlich: "Artfremdes Blut ist alles Blut, das nicht deutsches Blut ... ist", schrieben Wilhelm Stuckart und Hans Globke, später Kanzleramtschef unter Konrad Adenauer, in den Kommentar von 1936 zu den Nürnberger Gesetzen.
- 1937 richteten die Nazis eine "Rassenhygienische Forschungsstelle" ein. Deren Leiter Robert Ritter spielte eine maßgebliche Rolle bei der Erfassung der Sinti und Roma. Er ließ 24.000 "Rassegutachten" erstellen - die Vorarbeit für den Genozid.
- Im Holocaust wurden etwa 500.000 Sinti und Roma ermordet.
- Am 17. März 1982 erkennt der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt die nationalsozialistischen Verbrechen an den Sinti und Roma erstmals als Völkermord aus Gründen der Rasse an.
- Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 besagt, dass jeder dritte Deutsche nicht neben Sinti und Roma wohnen will. Das ist ein Ergebnis einer umfassenden Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Im Vergleich zu anderen Minderheiten wird ihnen der Studie zufolge die mit Abstand geringste Sympathie entgegengebracht. Bei der Frage: "Wie angenehm oder unangenehm wäre Ihnen eine bestimmte Gruppe in der Nachbarschaft?" schnitten Sinti und Roma am schlechtesten ab, gefolgt von Asylbewerbern und Muslimen. In der Umfrage wurde auch gefragt, wie ein gutes Zusammenleben mit Sinti und Roma erreicht werden könnte. 80 Prozent der Befragten schlugen vor, den Missbrauch von Sozialleistungen zu bekämpfen, 78 Prozent forderten, Kriminalität zu bekämpfen und 50 Prozent meinten, die Einreise für Roma und Sinti sollte beschränkt werden. Jeder Fünfte schlug eine Abschiebung aus Deutschland vor, 14 Prozent waren für eine "gesonderte Unterbringung".
Hätten Sie es gewusst?
Seit dem Jahre 1407 leben die Sinti in Deutschland. Mittlerweile sind wir ca.
120.000.
Als integrierte und anerkannte Minderheit unserer deutschen Bevölkerung, stehen wir
jedem fünften Deutschen gegenüber,
der sich eine Abschiebung für Sinti wünscht, obwohl jeder
2. Deutsche einen Migrationshintergrund hat.
Es leben ca.
120.000
Sinti und Roma in Deutschland
Sinti leben seit
über 600
Jahren in Deutschland
In Deutschland fordert
jeder 5.
eine Abschiebung der Sinti
In Deutschland hat
jeder 2. Bürger
einen Migrationshintergrund