Mahnmal für Sinti und Roma

Ort des Gedenkens
Das Mahnmal auf dem Friedhof Diebsteich ist den Sinti und Roma gewidmet, die durch die Hölle des Holocaust gegangen sind, die unterdrückt, verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Erinnert wird aber auch an den Widerstand und die Lebenskraft der Sinti und Roma während der NS-Zeit. Darüber hinaus steht der Gedenkort für den Aufbau einer Zukunft, in der Behördenvertreter und Bevölkerung den Mut haben, sich Vorurteilen, antiziganistischen Klischees und noch heute bestehender Diskriminierung entgegen zu stellen. Wir können die Vergangenheit nicht wiedergutmachen, jedoch in der Gegenwart dafür sorgen, dass sich diese Grausamkeiten nie mehr wiederholen. Dass sich alle Menschen in der Welt mit gegenseitigem Respekt begegnen. Dass Rassismus, Antiziganismus und Ausgrenzung jeglicher Art in unserer Gesellschaft nichts zu suchen haben.

Von der Idee zum Mahnmal
Im Jahre 2017 nahm Anke Schulz, Literatur- und Sozialwissenschaftlerin, Autorin des Buches "Fischkistendorf Lurup", Kontakt mit dem Sinti-Verein auf. Wir waren von ihrer Arbeit und ihrem Engagement sehr angetan. In mehreren Gesprächen entstand die Idee, ein Mahnmal für Sinti und Roma auf dem Friedhof Diebsteich ins Leben zu rufen.Der Friedhof Diebsteich ist seit Jahrzehnten DER Friedhof, auf dem die meisten Sinti und Roma im Hamburger Westen und Umgebung beigesetzt worden sind. Bei Besuchen unserer Gräber sind wir oft mit anderen Menschen ins Gespräch über Sinti und Roma gekommen. Immer wieder haben wir festgestellt, dass die Mehrheitsgesellschaft kaum Informationen über unsere Geschichte und das Verfolgungsschicksal hat. Deswegen konnten wir der Idee, dieses Mahnmal dort zu platzieren, von Anfang an viel abgewinnen. Es folgten viele Gespräche mit unserer Community (deren verstorbene Angehörige auf dem Friedhof beigesetzt wurden), der Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR), mit Vertretern der Politik, der Kirche, der Behörden und der Friedhofsverwaltung.
Im April 2023 hatte der Sinti-Verein die erforderliche Summe an Spendengeldern erreicht und der Bau konnte beginnen. Am 26.11.2023 wurde das Mahnmal feierlich eingeweiht.

Ort der Zusammenkunft
Wir möchten an diesem Mahnmal unsere Gedenktage abhalten, aber auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Sollten Sie Interesse haben, mit uns vor Ort gemeinsam auf das Schicksal der Sinti und Roma zu schauen, sollten Sie mehr über die Geschichte und Gebräuche erfahren wollen, wenden Sie sich jederzeit gerne an unseren Verein:+49 (0) 40 - 466 44 700 oder info@sinti-verein.de
Für weitere detaillierte Informationen zur Situation der im Hamburger Westen lebenden Sinti und Roma während des Nationalsozialismus, stellen wir Ihnen mit Erlaubnis von Anke Schulz gerne ihre wertvolle Recherchearbeit zur Verfügung.

Großer Dank allen Förderern
Der Sinti-Verein bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement und die
tatkräftige Unterstützung.
Ein besonderer Dank gilt allen Finanzierern und Spendern:
- Bezirksamt Altona
- Gemeinde Licht und Leben Hamburg e.V.
- Gitarrenwerkstatt König & Brüggen GbR
- OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG
- Arbor Artist Baumpflege
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland Zimmer-Mohr-Stiftung
- Fussball-Club St. Pauli von 1910 e.V.
- Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
- Kirchengemeindeverband
- Ian und Barbara Karan-Stiftung
- Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
- weitere private Spender

Kompetente Ausführung
Der Sinti-Verein bedankt sich darüber hinaus herzlich bei Markus Wende und weiteren Mitarbeitern der Steinmetzfirma Carl Schütt + Sohn, die nicht nur die handwerkliche Umsetzung des Sinti- und Roma-Mahnmals bewerkstelligten, sondern auch maßgeblich mit eigenen Ideen und Herzblut an der Gestaltung mitwirkten.
Sinti und Roma
Über die aktuelle Situation von Sinti und Roma

Polizeigewalt in Griechenland
Traurig, aber wichtig, darüber zu sprechen: In den letzten drei Jahren wurden drei Roma in Griechenland Opfer von Polizeigewalt. Polizeigewalt und alle Formen von systemischem, institutionellem und alltäglichem Rassismus sind Realität für über 200.000 Roma in Griechenland. Es ist an der Zeit, auf solche Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und gemeinsam für Veränderung einzustehen. Die Tagesschau berichtete bereits am 09.12.2022 über Vorfälle.

Romnokher-News
Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin ist gefährdet: Die Bahn drängt die Berliner Regierung zu einer Lösung für den Bau der S-Bahn-Trasse. Die Töchter des israelischen Künstlers Dani Karavan, der das Denkmal schuf, sowie Vertreter der Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal haben in einem Offenen Brief vom 12.10.2023 die Berliner Regierung aufgefordert, das Denkmal in seiner jetzigen Form zu belassen. Viele Menschen und Organisationen haben diesen Brief und auch eine Petition unterschrieben. Daniel Strauß erklärt in dem Video die Hintergründe und setzt sich mit der Stellungnahme des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zu dem Brief auseinander.

Warum verheimlichen Sinti und Roma so häufig ihre Herkunft?
Die
Hannoversche Allgemeine berichtet am 19.10.2023 über die derzeitige Situation von Sinti und Roma.
Zu Wort kommt Mario Franz, Niedersächsischer Verband deutscher Sinti e.V. (im Bild).
Ausschnitte des Beitrags auf
Instagram und
Facebook
© Foto: Jonas Dengler

Mehmet Daimagüler nimmt Stellung
"Es geht nicht um Hannover. Es geht um ein System.", sagt der Beauftragte der Bundesregierung
gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma, Dr. Mehmet Daimagüler, in seinem
Interview mit der
Hannoverschen Allgemeine Zeitung vom 04.10.2023.
In folgenden Pressemitteilungen nimmt Daimagüler Stellung zu den antiziganistischen Vorkommnissen
in Hannover und Chemnitz.
Pressemitteilung Hannover vom 04.10.2023
Pressemitteilung Chemnitz vom 05.10.2023

Foto Jonas Dengler
Rassismus gegen Roma in Hannover
Unterbringung an abgelegene Orte, Umquartierung aus reiner Willkür, lagerähnliche Zustände:
Mitarbeitende der Stadtverwaltung Hannover haben Roma laut einer Studie jahrelang systematisch
ausgegrenzt. Die Stadt räumt jetzt erstmals antiziganistische Handlungsmuster ein. Lesen Sie
hierzu folgende Beiträge in der Hannoverschen Zeitung vom 04.10.2023:
Rassismus gegen Roma in Hannover - Vertreibung an den Arsch der Welt
Sinti und Roma sind die am stärksten diskriminierte Minderheit in Europa
Politik und Betroffenenverbände fordern Konsequenzen
Diskriminierung von Roma in Hannover - Es geht um ein System
Artikel - PDF
Bericht im NDR vom 04.10.2023

DW-Interview mit Mario Franz
Der Grüne Europa-Abgeordnete Romeo Franz ist der erste deutsche Sinto im Europäischen
Parlament. Im DW-Interview vom 04.10.2023 spricht er über seine Familie und über seinen Kampf gegen Rassismus,
Diskriminierung und Antiziganismus. Lesen Sie das
Interview hier.
Mario Franz - Foto Mehmed Smajic

Sinti-Verein erhält den Solidaritätspreis
Am 28.09.2023 wurde Christian Rosenberg, stellvertretend für den gesamten Sinti-Verein,
der Altonaer Solidaritätspreis 2023 überreicht. Geehrt wurde der Verein zur Förderung der Kinder
und Jugendlichen für seine soziale und ehrenamtliche Tätigkeit, für seinen Einsatz für Bildung
und Integration sowie für seine Aufklärungsarbeit. Ausgewählt wurde der Preisträger von
einer Jury des Ausschusses für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und
Gesundheit. Er erhielt von der Bezirksversammlung Altona ein Preisgeld und eine
Anerkennungsurkunde. Der Sinti-Verein bedankt sich herzlich für die Auszeichnung und wünscht
weiterhin eine gute Zusammenarbeit.
Mehr Fotos
Youtube-Video

Mehmet Daimagüler nimmt Stellung
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) veröffentlicht ihren ersten Jahresbericht 2022 zu antiziganistischen Vorfällen in Deutschland. Hierzu nimmt der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung Mehmet Daimagüler in seiner Presseerklärung vom 18.09.2023 Stellung: "Der Staat muss endlich Verantwortung übernehmen und den Schutz von Sinti und Roma vor Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung gewährleisten. Rassismus in Jobzentren, Polizeibehörden und Bildungseinrichtungen muss endlich entschlossen bekämpft werden."

Bürgermeister Tschentscher im Sinti-Verein
Am 27.08.2023 berichtete
die Mopo online über den Besuch Dr. Peter Tschentschers im Sinti-Verein.
Am 28.08.2023 erschien der Artikel
in der gedruckten Ausgabe der Mopo. RTL Nord Online veröffentlichte hierzu ein
Video am 25.08.2023.
Den ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite
Aktuell.

Wer vertritt Sinti und Roma?
Hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma einen Anspruch auf die Alleinvertretung der Minderheit der Sinti und Roma auf Bundesebene in Deutschland? Daniel Strauß diskutiert in dem Video vom 25.08.2023 mit dem Heidelberger Rechtsanwalt Markus Stephani und mit Romeo Franz, Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma.

Diskriminierung von Sinti und Roma
Keine Wohnung, keine Arbeit, keine Hilfe! Anlässlich des Gedenktages an die während des Holocaust ermordeten Sinti und Roma berichtet der SWR Kultur in seinem Beitrag darüber, dass Antiziganismus in Deutschland immer noch weit verbreitet ist.

Romnokher News
Daniel Strauß diskutiert am 03.08.2023 mit Manja Schuecker-Weiss und Alexander Diepold (beide
BVSR) sowie Oskar Weiss und Peter Richter (Sinti Allianz) über den Offenen Brief der
Bundesvereinigung der Sinti und Roma und der Sinti Allianz Deutschland an den Zentralrat Deutscher
Sinti und Roma.
Video

Gedenken an Genozid an Sinti und Roma
Jährlich am 02. August wird der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma begangen. Er erinnert an die Opfer des Porajmos, des Völkermordes an den europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Unsere Jugendlichen Givenchy Wilms und Jan Joschua Kwiek haben zu diesem Anlass ein Video erstellt.

Offener Brief
In einem Offenen Brief vom 01.08.2023 an den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma e.V. bittet die Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. sowie die SINTI ALLIANZ DEUTSCHLAND e.V. den Zentralrat um mehr Teilhabe bei demokratischen Prozessen.

Stefan Hensel am 18.07.2023 auf Instagram:
"Unbekannte haben kürzlich die Namenstafel der Juli-Deportieren von 1942 an der Ganztagsgrundschule
Sternschanze beschmiert. Immer wieder werden jüdische Institutionen und Denkmäler an den
Nationalsozialismus durch widerlichen und geschichtsvergessenen Vandalismus beschädigt. Diese Tat
verhöhnt die Opfer des Nationalsozialismus auf perfide Weise. Die morgige Kundgebung zum Gedenken
an die Deportierten wird dadurch nicht beeinträchtigt und findet planmäßig statt. Ich freue mich
über die Einladung und darüber auf der Gedenkveranstaltung einige Worte zum Gedenken und aktuellen
Debatten über Antisemitismus und den Nationalsozialismus sagen zu dürfen. Die Veranstaltung findet
um 17 Uhr an der Altonaer Straße 38 statt." (Account: stefanhensel_hh)

Raver baden in Gedenkstätte für NS-Opfer
Augenzeugen berichteten, wie Teilnehmer der Rave-The-Planet-Parade am 08.07.2023 in Berlin im
Wasserbecken des Sinti- und Roma-Denkmals badeten. Darauf
angesprochen, hätten sie angefangen zu pöbeln. Das Wasserbecken ist Teil des Denkmalensembles, das
an die rund 500.000 Sinti und Roma erinnert, die während des Holocausts ermordet wurden.
Bericht auf t-online.de vom 11.07.2023

Staatsvertrag mit Sinti und Roma
Zu den Gesprächen der Bundesverbände der Sinti und Roma mit Bundestagspräsidentin a.D. Rita
Süssmuth und dem ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Prof. Gert Weisskirchen zur Erarbeitung der
Eckpunkte eines Staatsvertrages sieht der Zentralrat der Sinti und Roma derzeit leider keine
Möglichkeit, mit den anderen Verbänden gemeinsam vorzugehen. Der Sinti-Verein bedauert diese Entscheidung.
Er würde sich wünschen, dass der Zentralrat der Sinti und Roma, die Bundesvereinigung der Sinti und
Roma und die Sinti Allianz Deutschland einen gemeinsamen Weg zur Stärkung der Rechte der Sinti und
Roma im Interesse der Community gehen können. Wir bedanken uns bei Rita Süssmuth und Prof. Gert
Weisskirchen für ihr Engagement für die Sinti und Roma.
Beitrag im Tagesspiegel vom 12.07.2023

Munition für Rechtsextremisten
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert am 09.07.2023 auf der Website
migazin den niedersächsischen Lagebericht zur Clankriminalität. Danach wurden im
vergangenen Jahr deutlich mehr Fälle erfasst, er knüpfe Clankriminalität an Abstammung und gebe
Rechtsextremisten Munition. Lesen Sie hierzu folgende Beiträge:
MIGAZIN
Neue Osnabrücker Zeitung: Zentralrat der Sinti und Roma empört. Kinder aus
Roma-Familie auf Klau-Tour? Behörden sprechen von Clan-Kriminalität
regional-heute.de vom 12.07.2023: Grüne in Niedersachsen stören sich am Begriff Clan-Kriminalität

Razzia auf Sinti-Wagenplatz
In dem Artikel "Alle für einen" vom 09.07.2023 berichtet die taz über einen Polizeieinsatz auf einem Osnabrücker Sinti-Kulturplatz. Obwohl ein Haftbefehl nur für einen vorlag, wurden alle Anwesenden durchsucht.

Antiziganismus im Flüchtlingsheim
Ukrainische Roma sind in der Hoffnung auf Sicherheit vor dem Krieg nach Deutschland geflohen. In den Flüchtlingsunterkünften werden sie nun ausgegrenzt, stigmatisiert und angegriffen - von den eigenen Landsleuten. Über die Zustände in der Unterkunft Schnackenburgallee berichtet die MOPO am 04.07.2023 in ihrem Artikel "Warum sich Ukrainer untereinander hassen". Zu Wort kommt Christian Rosenberg vom Sinti-Verein Hamburg, der in der Zusammenarbeit mit "Fördern & Wohnen" und besseren Angeboten für die geflüchteten Roma eine Chance zur Verbesserung der Situation sieht.

Interview mit der "Jungen Welt"
Am 01.07.2023 erschien der Artikel "Das setzt sich nun fort in den Flüchtlingslagern" in der Tageszeitung "Junge Welt". In dem vorherigen Interview vom 16.06.2023 stand Christian Rosenberg, Vorsitzender des Sinti-Vereins Hamburg, dem Journalisten Fabian Lehmann Rede und Antwort. Es ging um die Situation der aus der Ukraine geflüchteten Roma in den Hamburger Flüchtlingsunterkünften, die täglich Diskriminierung durch ihre Mitbewohner erfahren und ausgegrenzt werden. Der Sinti-Verein freut sich über das Interesse der "Jungen Welt" und dankt Fabian Lehmann für das Interview.

rbb24 berichtet über Antiziganismus
Am 29.06.2023 veröffentlichte der rbb24 in dem Beitrag "Sinti und Roma eint die Erfahrung, diskriminiert zu werden" unter anderem eine Statistik über Rassismusfälle gegen Sinti und Roma in Berlin, aber auch über persönliche Erfahrungen einer jungen Frau.

Drohende Abschiebung - Bitte um Mithilfe
In einem Video vom 20.06.2023 stellt Chalina Reinhard vom Sinti-Verein Hamburg eine serbische Roma-Frau vor, die trotz ihrer schweren Erkrankung von Abschiebung aus Deutschland bedroht ist. In ihrer Heimat lebte sie unter menschenunwürdigen Bedingungen und eine adäquate medizinische Behandlung war unmöglich. Sollte sie wieder in ihre Heimat reisen müssen, würde das einem "Todesurteil" gleich kommen. Der Sinti-Verein bittet um eure Mithilfe, um diese Abschiebung zu verhindern. Bitte teilt dieses Video! Weitere Infos unter +49 (0) 40 - 466 44 700 oder info@sinti-verein.de.

Asylpolitik gegenüber geflüchteten Roma
Dr. Mehmet Daimagüler betont in seiner Presseerklärung, dass eine Kehrtwende im Umgang mit geflüchteten Roma nötig ist und dass Deutschland seiner historischen Verantwortung gerecht werden muss. In einem offenen Brief vom 12.06.2023 an die Berliner Innensenatorin Iris Spranger fordert ein Bündnis aus Selbstorganisationen und NGOs einen Richtungswechsel in der Asylpolitik gegenüber geflüchteten Roma und sprechen sich gegen die Einstufung der Republik Moldau als Sicheren Herkunftsstaat aus. Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, besuchte vorher eine Beratungsstelle für geflüchtete Roma in Berlin und tauschte sich mit von Abschiebung betroffenen Familien aus.

Foto: Olaf Wunder
Anzeige gegen Pastor
Die evangelische Nordkirche stellt Strafanzeige gegen einen ihrer eigenen Pastoren, der sich
wiederholt rassistisch geäußert haben soll. Von einer "Steinzeitkultur" und der "Inszenierung
eines mittelalterlichen Dorfes" soll der Hamburger Pastor im Bezug auf die Kultur der Sinti
gesprochen haben. Auch das rassistische Z-Wort soll in einer Gemeinderatssitzung gefallen sein.
Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen hat kirchliche Räume gemietet. Der
Pastor soll die Sinti mehrfach ermahnt haben, die Kirche so zu hinterlassen, wie sie diese
vorgefunden haben. Christian Rosenberg, Vorsitzender des Sinti-Vereins wies den Vorwurf als
unbegründet zurück. Mit der Zeit sei der Streit eskaliert und der Pastor soll die Sinti abfällig
beschimpft und später abgelehnt haben, sich zu entschuldigen. Über den Vorfall berichtet hatten die
Hamburger Morgenpost, die
TAZ und die
Welt
Pressemitteilung Dr. Daimagülers

Antiziganismus
2022 hat das Bundesinnenministerium 145 antiziganistische Verbrechen verzeichnet, davon zwölf Gewalttaten. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Lesen Sie hierzu in der Zeit vom 25.02.2023: "Deutlich mehr Straftaten gegen Sinti und Roma"

Antiziganistische Äußerung
Der Thüringer Politiker und Mitglied des CDU-Bundesvorstands Mike Mohring hat mit einer sehr umstrittenen Faschingsaktion für heftige Diskussionen und große Ablehnung unter Sinti und Roma gesorgt. In einem Facebook-Post vom 18.02.2022 zeigte er sich im Indianer-Kostüm neben Parteikollegen auf einem Faschingsumzug im thüringischen Apolda. Daneben teilte Mohring ein Motto auf dem Faschingswagen der Jungen Union: "'Zigeunerschnitzel' soll man nicht sagen - mit 'Gender-Sternchen' sich dafür rumplagen. Wir pfeifen auf die Sprachpolizei - und fahrn als 'Indianer' an Euch vorbei." Der Sinti-Verein verurteilt die Aussage Mohrings und generell die Verwendung des Z-Wortes in allen Umschreibungen als rassistisch, diskriminierend und herabwürdigend.

Qualifizierung zum KiTa-Bildungsbegleiter
Chalina Rosenberg vom Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen stellt in einem
Video das in
Kooperation mit der Euro-Akademie und der Sozialbehörde Hamburg erfolgreich durchgeführte Projekt
"Qualifizierung zum/zur KiTa-Bildungsbegleiter/-in" vor. Sollte in weiteren Vereinen/Verbänden, in
weiteren Städten Interesse an dieser Weiterbildung bestehen, so melden Sie sich bitte telefonisch
bei Chalina Rosenberg 040 - 466 44 700 oder per mail unter
ch.rosenberg@sinti-verein.de.
Infoblatt KiTa-Bildungsbegleiter - PDF

Erklärung der EKD
Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma veröffentlicht. "Gemeinsam mit Angehörigen der Minderheit von Sinti und Roma wollen wir der Diskriminierung im Alltag von Kirche und Gesellschaft und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit insgesamt entgegenwirken", so die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. In diesem Zusammenhang nimmt der Rat der EKD auch die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) an. Lesen Sie den ganzen Artikel hier .

Angebote des Sinti-Vereins
Chalina Rosenberg und Giovanni Weiß vom Sinti-Verein stellen in einem Video vom 09.02.2023 die einzelnen Bildungsangebote des Vereins vor.

WDR-News: Aufregung in Düsseldorf
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat einen Prospekt an den "Kindergarten im sozialen Brennpunkt Zigeunerplatz" adressiert. Die Empfänger der Zeitschrift im Sinti-Zentrum sind empört und fragen sich, wie so ein Fehler überhaupt passieren kann. Die Versicherung versucht sich an einer Erklärung und entschuldigt sich. Lesen Sie den Beitrag hier.


Treffen mit Dr. Mehmet Dalmagüler
am 18.11.2022 besuchte der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet
Daimagüler, den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit Mitarbeitern
norddeutscher Sinti-und-Roma-Organisationen und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi
wurden verschiedene Themen und Vorhaben besprochen. Ein weiteres Treffen ist für das nächste
Frühjahr geplant. Die Sinti und Roma wurden vertreten durch die BVSR-Mitglieder
"Forum gegen Antiziganismus", "Sinti Union Schleswig-Holstein", "Niedersächsische Beratungsstelle
für Sinti und Roma", "Niedersächsischer Landesverband deutscher Sinti", "Landesverband deutscher
Sinti und Roma Schleswig-Holstein", "Sinti, Reisende und Roma Celle Allertal" und dem
Gastgeberverein der Sinti in Hamburg. Wir bedanken uns bei Herrn Daimagüler und Herrn Hakverdi für
den wertvollen Austausch!
Dr. Dalmagüler lernte bei seinem Besuch im Sinti-Verein auch Givenchy Wilms, Leiterin des neuesten Jugendprojektes
des Sinti-Vereins zum Thema Antiziganismus, und Ignaz Kwiatkowski, Projekt-Mitarbeiter, kennen.
Givenchy Wilms hat sich sehr gefreut, von Herrn Dalmagüler zu einem Praktikum im Bundesministerium
im nächsten Jahr eingeladen zu werden. Wir danken Herrn Dalmagüler für diese Chance. Großer Dank
auch an Radio Hamburg für die finanzielle Förderung dieses Projektes.
Mehr Fotos

Romnokher-News
In Neumünster wurde am 18.11.2022 der Geschäftsführer eines Fitness-Studios
zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Amtsgericht Neumünster sah es als erwiesen an, dass er eine
Frau als Kundin aufgrund ihres Nachnamens, der sie als Angehörige der Sinti und Roma-Minderheit
auswies, abgelehnt hatte. Der Geschäftsführer verstieß damit gegen das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz.
Youtube

Antiziganismus-Beauftragter
Das Bundeskabinett beschloss in seiner Sitzung vom 09.03.2022, den Rechtsanwalt Dr. Mehmet Daimagüler zum ersten Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland zu berufen. Er ist im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt und wird die Maßnahmen der Bundesregierung gegen Antiziganismus koordinieren. Am 02.11.2022 berichtet Dr. Daimagüler in einer Ansprache in Augsburg über seine neue Aufgabe.

Gedenken an Sinti und Roma
Am 17.10.2022 organisierte die Bundesvereinigung der Sinti und Roma eine Gedenkstunde und eine Kranzniederlegung am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin. Gleichzeitig machten sie auf die Gefährdung der Gedenkstätte durch ein Bauprojekt der Deutschen Bahn aufmerksam. Über die Veranstaltung berichten Kelly Laubinger (Vorstandsvorsitzende der BVSR, Sinti-Union Schleswig-Holstein), Manja Weiss (Niedersächsische Beratungsstelle, BVSR) und Alexander Diepold (Madhouse München, Aktionsbündnis "Unser Denkmal ist unantastbar!") in einem Video.

RomnoPower Kulturwoche
Daniel Strauß berichtet in einem neuen Video über die RomnoPower Kulturwoche des VDSR-BW in Mannheim vom 17.-24.09.2022 in Mannheim. Neben Konzert, Theater und Film fand traditionell am 20.09. auch die Verleihung der Kultur- und Ehrenpreise der Sinti und Roma statt.

Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma
Seit 2014 vergibt der VDSR-BW den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma für besondere
Verdienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürgerrechte. Das Engagement für gleichberechtigte
Teilhabe von Sinti und Roma in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur bleibt eine
unverzichtbare Aufgabe. Dieses Engagement, sowohl von Menschen mit als auch ohne Romani-Hintergrund,
will der VDSR-BW öffentlich würdigen. In diesem Jahr wurden die Ehrenpreise vergeben an: Christian
Rosenberg für seinen Einsatz für Bildung und Bürgerrechte, Andreas Freudenberg für sein
gesellschaftliches Engagement und Dr. Julius Rostas für seinen Beitrag zur Antiziganismusforschung.
Die Preisverleihung am 20.09.2022 beim VDSR Baden-Württemberg kann auf
Youtube nachverfolgt werden.
mehr Fotos

Maro Baschepen
Die Musik-Gruppe "Maro Baschepen" steht dem Sinti-Verein seit dessen Gründung musikalisch zur
Seite. Die Musiker Christian Rosenberg (Gitarre), Geatano Steinbach (Geige), Reinhold Lutz
(Klavier), Niglo Lutz (Bass), Nadine Weiß (Gesang) spielen Swing, Jazz, aber auch, z.B. zu
Weihnachten, christliche Lieder und selbstverständlich die Musik der Sinti und Roma. Auf ihrem
eigenen YouTube-Kanal könnt Ihr die Lieder hören und
auch erfahren, wie Ihr die Gruppe buchen könnt.
Anfragen gerne unter:
+49 (0) 40 - 466 44 700 oder
info@sinti-verein.de

Delegation in der Ukraine
Am 01.08.2022 berichtete der BVSR in einem Video über die Reise einiger Mitglieder der BVSR nach Kiew und Lviv (Lemberg). In Kiew fanden Gespräche u.a. mit Dmitry Lubinets, dem Kommissar für Menschenrechte/Ombudsmann, und Olena Bohdan (State Service of Ukraine for Ethnic Policy and Freedom of Conscience - DESS) statt. In der Nähe von Lviv besuchte die Delegation ein Roma-Lager, in dem Roma ausgegrenzt und unter menschenunwürdigen Zuständen leben.

Diskriminierende Bezeichnung
Noch heute findet sich im Alltagsleben, wie auf dem Bild zu sehen, die herabwürdigende Bezeichnung "Zigeuner". Das ist eine von Klischees und Vorurteilen überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt und endlich grundsätzlich aus dem Wortschatz verschwinden sollte.

Urteil gegen ehemaligen SS-Wachmann
Am 28.06.2022 hat das Landgericht Neuruppin einen ehemaligen SS-Wachmann des KZ Sachsenhausen für die Beihilfe
zum Mord in mehr als 3500 Fällen schuldig erklärt. Der Verurteilte hat dem SS-Wachbataillon des Konzentrationslagers
1942 bis 1945 angehört und war damit Teil der Tötungsmaschinerie des NS-Regimes. Im KZ Sachsenhausen waren u.a. über 1.000 Sinti und Roma interniert.
Pressemitteilung des BVSR

Antiziganistischer Vorfall
Der BVSR berichtete am 26.06.2022 in einem Video über einen antiziganistischen Vorfall im Baden-Württembergischen Ettlingen, der zeigt, dass Sinti und Roma in Deutschland immer noch mit Anfeindungen und Verunglimpfungen rechnen müssen. Die betroffene Familie hat die Polizei eingeschaltet, die die Fakten sensibel und neutral aufgenommen hat. Durch die neu geschaffene Melde- und Informationsstelle Antiziganismus wird der Vorfall registriert.

Interview
Der Radiosender FSK 93.0 sendete am 20.06.2022 das mit Christian Rosenberg geführte Interview zum Thema Antiziganismus und die Geschichte der Sinti und Roma.

Verstoß gegen Menschenrechtskonvention
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat den albanischen Staat im
Mai 2022 für schuldig befunden, gegen Antidiskriminierungsmaßnahmen der Europäischen
Menschenrechtskonvention verstoßen zu haben, indem er Kinder der Roma und ägyptischen
Minderheiten an der Grundschule Naim Frasheri in der Stadt Korca getrennt hat.
Das Gericht verurteilte die albanische Regierung zur Zahlung einer Entschädigung von
4.500 Euro an fünf Familien, die 2017 Klage erhoben hatten.
balkaninsight.com

Diskriminierung im Fittnessstudio
Kelly Laubinger, Sinteza aus Neumünster, soll mit fadenscheinigen Gründen von einem Sportstudio abgewiesen worden sein, als sie dort eine Mitgliedschaft beantragte. Lesen Sie den ND-Artikel vom 13.04.2022 hier.

BVSR verlangt Aufklärung
Am 08.04.22, dem International Romani Day, wurden ca. 34 ukrainische Geflüchtete mit
romanessprachigem Hintergrund durch Beamte der Polizei und Mitarbeiter der DB-Sicherheit
aus einem ICE in Kassel-Wilhelmshöhe geholt. Einer der Polizeibeamten führte einen
Schäferhund mit. Die BVSR und RomnoKher haben sich bereits mit der Bundespolizei und der DB in
Verbindung gesetzt und verlangen eine schnellstmögliche Aufklärung der
Vorgänge.
Bundesvereinigung der Sinti und Roma bei Facebook vom 09.04.2022

Antiziganismus bei der DB-Sicherheit?
Nach den antiziganistischen Vorfällen gegen geflüchtete ukrainische Roma in Mannheim und
München, bei denen die Deutsche Bahn-Sicherheit involviert war, sprechen Daniel Strauß,
Chana Dischereit (VDSR-BW), Alexander Diepold und Iosif Gaspar (beide Madhouse München) über
Hintergründe und notwendige Konsequenzen.
YouTube: Romnokher News vom 01.04.2022

Zola Kundur hilft
Die Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR) hat auf ihrer Webseite ein Interview mit der ukrainischen Romni und Bürgerrechtsaktivistin Zola Kundur veröffentlicht. Sie kam am 23.02.2022 von Kiew nach Berlin, um ihren Sohn zu besuchen. Aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine war ihre Rückreise unmöglich. Seitdem engagiert sich Frau Kundur in Berlin, um Hilfe für ihre Landsleute zu organisieren.

Geschichte der Sinti
Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust hat Maik Claasen vom Jungen Forum gegen Antiziganismus die Geschichte der Sinti in Deutschland treffend zusammengefasst. Das Video kann auf der Instagramseite des Goethe-Instituts Hamburg aufgerufen werden.

Interview mit dem Sinti-Verein
Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.

Vandalismus
Es wurden mehrere Plakate beschädigt, die auf die Gedenkveranstaltung "Alltag und Verfolgung
im Nationalsozialismus" der Bezirksversammlung am 28.01.2022 hinwiesen.
Abgerissen wurden Teile der Plakate mit der Web-Adresse, unter der die Veranstaltung
übertragen wurde. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine rassistisch
motivierte Tat handelt.
Die Veranstaltung hat besondere Aufmerksamkeit auf das Leben der Sinti und Roma in Altona
gerichtet. Sie kann
hier angeschaut werden.

Interview mit dem Sinti-Verein
Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.

Verneigung vor der Erinnerung
Kurz vor ihrer Berufung zur Kulturstaatsministerin hat Claudia Roth der Opfer des
Nationalsozialismus gedacht. Am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in
unmittelbarer Nähe des Bundestages legte die Grünen-Politikerin Blumen nieder. "Eine Aufgabe,
die ich mir gestellt habe, ist, dass wir unsere Gedenkorte schützen. Da haben wir Einiges zu
tun, auch deswegen bin ich hier", sagte Roth der Deutschen Presse-Agentur.
berlin.de: Roth gedenkt der Nazi-Opfer

Strategie gegen Antiziganismus
Die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und LINKE haben gemeinsam einen Antrag an die Hamburgische
Bürgerschaft gestellt, mit dem der Senat ersucht wird, gemeinsam mit den Sinta und Roma sowie
ihren Verbänden in Hamburg eine Gesamtstrategie gegen Antiziganismus und für die Förderung der
gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma zu entwickeln. Sie greifen damit Bemühungen auf,
die im Bericht der "Unabhängigen Kommission Antiziganismus" im Deutschen Bundestag und auch im
Rahmen der gemeinsamen Romastrategie der Europäischen Union formuliert worden sind. Auf der
Website der Grünen Hamburg haben sich die Sprecher der Fraktionen, Filiz Demirel (Grüne), Kazim
Abaci (SPD), Andreas Grutzek (CDU) und Metin Kaya (LINKE) hierzu geäußert.
Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. befürwortet
dieses Vorhaben. Wir begrüßen den Mut und die Entschlossenheit der Fraktionen und freuen uns auf
die Zusammenarbeit.
Bürgerschaft setzt starkes Zeichen gegen Diskriminierung

Papst rügt Ausgrenzung von Roma
Papst Franziskus hat bei seiner mehrtägigen Slowakei-Reise eine Roma-Siedlung besucht. Der Papst
sprach offen über die Wirklichkeit von Vorurteilen über Roma und die Geringschätzung der Roma
durch die Mehrheitsgesellschaft. Er hat sich entschieden gegen die Diskriminierung und
Ausgrenzung der Roma ausgesprochen.
DW vom 14.09.2021

RomnoKher News
Daniel Strauß befragt Joschka und Tino Schneeberger (Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln)
nach ihrer Arbeit für Sinti und Roma und gegen den diskriminierenden Gebrauch des Z-Wortes.
Die Vereinigung ist Mitglied in der Bundesvereinigung der Sinti und Roma.
Youtube vom 09.09.2021

RomnoKher News
Die am 2. August gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. nimmt ihre Arbeit auf.
Daniel Strauß interviewt Romeo Franz und Maik Claasen. Sie sprechen über die anstehenden Aufgaben
und Themenschwerpunkte der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und die Hoffnungen, die die
Mitglieder mit dieser Neugründung verbinden.
Youtube, 27.08.2021

Neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma
RomnoKher News: Daniel Strauß spricht mit der Vorsitzenden Esther Reinhardt-Bendel, ihrer
Stellvertreterin Kelly Laubinger sowie dem Generalsekretär der neuen Bundesvereinigung der Sinti
und Roma, Romeo Franz, über die Beweggründe, die zur Entstehung der Vereinigung
führten, sowie die Ziele und Aufgaben.
Youtube, 13.08.2021

Zusammenschluss BVSR
Die am 02.08.2021 gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. ist ein
deutschlandweiter Zusammenschluss von Selbstorganisationen und Initiativen der nationalen
Minderheit der Sinti und Roma sowie zugezogener Menschen mit Romani-Hintergrund. In dieser neuen
Dachorganisation sind Vereine und Initiativen gleich-berechtigt und begegnen sich auf Augenhöhe.
Gemeinsames Ziel ist, sich für Gleichberechtigung, Teilhabe und Inklusion von Sinti und Roma
in Deutschland einzusetzen und gegen rassistische Stereotype gegenüber der ethnischen
Minderheit zu kämpfen.
Bundesvereinigung Sinti und Roma

Antiziganistische Äußerung bei RTL
Zentralratsvorsitzender Romani Rose fordert nach skandalösem Antiziganismus in der
Sendung RTL "Punkt 12" von RTL-Chefredakteur Michael Wulf eine öffentliche Entschuldigung
in der Sendung sowie personelle Konsequenzen für die Moderatorin Katja Burkhard. Burkhard
hat in der Sendung vom 08.08.2021 in einem Gespräch Sinti und Roma antiziganistisch
diffamiert und gesagt: "[...] wenn die [Kinder, Anm. d. Zentralrats] dann älter sind, [...],
dann ist nix mehr mit Zigeunerleben [...]".
Pressemitteilung vom 09.07.2021

Schutz des Sinti- und Roma-Denkmals in Berlin
Seit 2012 erinnert ein Mahnmal nahe des Bundestags in Berlin an die Verfolgung,
Entrechtung und Ermordung von Sinti und Roma unter dem NS-Regime. Angehörige der Sinti und Roma
sehen nun durch ein Bauvorhaben den Gedenkort bedroht. Die S-Bahnlinie 21 soll
Ende der 2020er Jahre eine zweite Nord-Süd-Verbindung in Berlins Mitte mit Anschluss an den
Hauptbahnhof schaffen, die jedoch das Denkmal behindern und gefährden würde.
"Unser Mahnmal ist unantastbar", fordern Überlebende, aber auch die Hildegard-Lagrenne-Stiftung:
"Kein Handeln einer Verwaltung darf diesen, für das gemeinsame Leben notwendige ungehinderte
Fließen der kulturellen Erinnerung behindern. Das Erinnern an den Völkermord verträgt keine
Unterbrechung. Es muss unauslöschlich im Gedächtnis bleiben. Wer die Ruhe stört, die von diesem
Ort der Besinnung ausgeht, ermordet die unschuldigen Opfer ein weiteres Mal." Der Aufruf wurde
u.a. von der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, des SPD-Bundestagsabgeordneten Gert
Weisskirchen und der Landtagsabgeordneten Doris Schröder-Köpf unterschrieben.
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021
Video zum Denkmal

RomnoKher Studie 2021
Der Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg Daniel
Strauß veröffentlicht die "RomnoKher Studie 2021 - Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti
und Roma in Deutschland". Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V.
empfiehlt jedem, diese wertvolle Studie zu lesen.
RomnoKher Studie 2021
Romnokher-News vom 12.10.2023
Hannoversche Allgemeine vom 19.10.2023: Warum verheimlichen Sinti und Roma so häufig ihre Herkunft?
Presseerklärung des Antiziganismusbeauftragten Mehmet Daimagüler zum 1. Jahresbericht 2022 zu antiziganistischen Vorfällen in Deutschland vom 18.09.2023
t-online.de vom 11.07.2023: Raver baden in Gedenkstätte für NS-Opfer
Tagesspiegel vom 12.07.2023: Vertrag mit dem Staat in Sicht
taz vom 09.07.2023: Razzia auf Sinti-Wagenplatz
Mopo vom 04.07.2023: Rassismus in der Flüchtlingsunterkunft: Warum sich Ukrainer untereinander hassen
Gedenkrede des Bundesratspräsidenten Dr. Tschentscher für die Opfer von Sinti, Roma und der Gruppe der Jenischen
www.migazin.de vom 23.11.2022: Antiziganismus-Beauftragter fordert geschichtliche Aufarbeitung durch Wahrheitskommission
DW vom 05.08.2022: Daimagüler geißelt Diskriminierung ukrainischer Roma-Geflüchteter
DIE RHEINPFALZ vom 04.08.2022: Zweite Attacke auf Grünen-Büro binnen eines Monats
www.change.org: Petition - Kampf gegen Antiziganismus soll Niedersächsisches Staatsziel werden
DW vom 14.09.2021: Papst rügt Ausgrenzung von Roma in Slowakei
Youtube vom 09.09.2021: RomnoKher News: Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln
youtube 27.08.2021: RomnoKher News: BVSR - Eine Chance für die Zukunft: BVSR
youtube August 2021: Markus Frohnmaier, AfD, äußert sich diskriminierend über Sinti und Roma.
derwesten vom 20.08.2021: Sinti-Familie muss den Campingplatz verlassen.
Gespräch zwischen Daniel Strauß, Esther Reinhardt-Bendel, Kelly Laubinger und Romeo Franz über die neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma - Youtube, 13.08.2021
Pressemitteilung des Zentralrates deutscher Sinti und Roma vom 09.07.2021 zu den antiziganistischen Äußerungen bei RTL
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021: "Unser Denkmal ist unantastbar!"
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021 über das Bauvorhaben in Berlin, welches das Sinti- und Romadenkmal behindern würde
Video über das Sinti- und Romadenkmal in Berlin und den Protest über die geplanten Maßmahmen zum Bau einer neuen S-Bahnlinie entlang des Mahnmals
taz vom 26.03.2021: Diskriminierung von Sinti und Roma - der lange Weg zur Anerkennung
Ein Beitrag von Oswald Marschall, Verein Deutscher Sinti e.V. in Minden, über die missbräuchliche Nutzung des Wortes "Zigeuner"
Die Welt am Sonntag vom 14.02.2021: Eine Generationsaufgabe
Süddeutsche Zeitung vom 10.02.2021: Elfjähriges Kind in Handschellen
Der Freitag vom 30.04.2020: Wo der Asphalt endet
Süddeutsche Zeitung vom 28.04.2020: Datenschützer und Zentralrat der Sinti und Roma kritisieren Berliner Polizei
taz vom 23.04.2020: Hasskriminalität gegen Roma und Sinti: Bis zur versuchten Tötung
Nachkommen Netzwerk Berlin: Sonja Kosche - Antiziganismus (noch immer) ganz normal?
Video über die Lage in einer serbischen Romasiedlung
Übersetzung des Videos: In Serbien leben ca. 600.000 Roma in 750 Siedlungen über das ganze Land verteilt.
Mehr als 500 Siedlungen haben keine elementare Grundversorgung. Einer der unhygienischsten Siedlungen ist
in Belgrad, wo wir uns grad befinden. Hier haben wir Suezana Kostic kennengelernt, die gerade Windeln für
ihre beiden Kinder besorgt hat.
Suezana: "Wir leben gar nicht gut."
Reporter: "Wo schläfst du?"
Suezana: "Dort hinten in der Baracke. In der Baracke ohne die wichtige elementare Grundversorgung! Wir
haben keinen Strom und kein Wasser. Das Wasser hole ich vom Markt, beheizt wird die Baracke mit einem
Holzofen. Roma, die aus Albanien geflüchtet sind, bekommen Hilfe von Ortsamt. Zwanzig Familien bekamen
wirtschaftliche Hilfe bzw. sie wurden mit Baumaterial versorgt."
Die Roma sind die meist bedrohteste und diskriminierteste Minderheit in Serbien. Es müssen entsprechende
Maßnahmen ergriffen werden, um den Mindestlebensbedingungen für diese gefährdete Minderheit zu schaffen und
zu gewährleisten, damit die Würde des Menschen erhalten bleibt, ohne über das Leben dieser Menschen zu sprechen.
Ca. 90 % der in Serbien lebenden Roma haben keine Arbeit.
Allgemeine Informationen über Sinti und Roma
- Der Begriff "Zigeuner" ist eine in seinen Ursprüngen bis ins Mittelalter zurückreichende Fremdbezeichnung der Mehrheitsbevölkerung und wird von der Minderheit als diskriminierend abgelehnt. Die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma konnte schließlich durchsetzen, dass die Eigenbezeichnung "Sinti und Roma" verwendet wird.
- Die deutschen Sinti sind in der Bundesrepublik Deutschland als nationale Minderheit anerkannt. Das heißt, sie sind Deutsche mit einer eigenen Kultur und Sprache, wie Sorben, Dänen und Friesen.
- In Deutschland sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet.
- Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts wurden Sinti und Roma in fast allen europäischen Ländern urkundlich erwähnt.
- Seit dieser Zeit werden Sinti und Roma stetig diskriminiert und verfolgt. Ein Höhepunkt der Diskriminierung stellte der Reichstag zu Freiburg 1498 dar, auf dem "Zigeuner" reichsweit für "vogelfrei" erklärt, also geächtet, wurden.
- "Zigeunerpolitik" war fortan hauptsächlich von Abwehr und Vertreibung gekennzeichnet. Wer dennoch blieb, musste mit Zwangsarbeit und Markierung per Brandzeichen rechnen. Mit der Aufklärung ab etwa 1800 stiegen zwar die Aussichten auf eine Zugehörigkeit zur Mehrheitsgesellschaft, doch um den Preis der Zwangsassimilation.
- Nach dem Ersten Weltkrieg verschärfte sich die Situation für Sinti und Roma noch mehr. Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, Monarchist und Antisemit, setzte 1924 eine "Anordnung zur Bekämpfung der Zigeuner" in Kraft. Ab 1926 konnten die Behörden völlig willkürlich, aber juristisch gedeckt, Maßnahmen einleiten, denn der Landtag verabschiedete gegen die Stimmen von SPD und KPD das "Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen". Arbeitsscheu - ein Kampfbegriff, mit dem kurze Zeit später die Nationalsozialisten unter anderem die Verfolgung der Sinti und Roma begründeten.
- Mit dem bayerischen "Zigeunergesetz" von 1926 hatte sich die Situation für Sinti und Roma schon vor Hitlers Machtübernahme erheblich verschärft. Nach 1933 waren "Arbeitsscheue" und "Asoziale" - im NS-Jargon lebten die Begriffe der 1920er Jahre fort - noch mehr im Visier der Behörden.
- Ab 1935 begann die offizielle Verfolgung aus rassistischen Gründen. Mit den Nürnberger Gesetzen wurden nicht nur Juden, sondern auch Sinti und Roma herabgestuft, obwohl sie im Sinne der Nationalsozialisten wegen ihrer indischen Herkunft eigentlich hätten als "Arier" eingestuft werden müssen. Begründet wurde dies pseudowissenschaftlich: "Artfremdes Blut ist alles Blut, das nicht deutsches Blut ... ist", schrieben Wilhelm Stuckart und Hans Globke, später Kanzleramtschef unter Konrad Adenauer, in den Kommentar von 1936 zu den Nürnberger Gesetzen.
- 1937 richteten die Nazis eine "Rassenhygienische Forschungsstelle" ein. Deren Leiter Robert Ritter spielte eine maßgebliche Rolle bei der Erfassung der Sinti und Roma. Er ließ 24.000 "Rassegutachten" erstellen - die Vorarbeit für den Genozid.
- Im Holocaust wurden etwa 500.000 Sinti und Roma ermordet.
- Am 17. März 1982 erkennt der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt die nationalsozialistischen Verbrechen an den Sinti und Roma erstmals als Völkermord aus Gründen der Rasse an.
- Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 besagt, dass jeder dritte Deutsche nicht neben Sinti und Roma wohnen will. Das ist ein Ergebnis einer umfassenden Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Im Vergleich zu anderen Minderheiten wird ihnen der Studie zufolge die mit Abstand geringste Sympathie entgegengebracht. Bei der Frage: "Wie angenehm oder unangenehm wäre Ihnen eine bestimmte Gruppe in der Nachbarschaft?" schnitten Sinti und Roma am schlechtesten ab, gefolgt von Asylbewerbern und Muslimen. In der Umfrage wurde auch gefragt, wie ein gutes Zusammenleben mit Sinti und Roma erreicht werden könnte. 80 Prozent der Befragten schlugen vor, den Missbrauch von Sozialleistungen zu bekämpfen, 78 Prozent forderten, Kriminalität zu bekämpfen und 50 Prozent meinten, die Einreise für Roma und Sinti sollte beschränkt werden. Jeder Fünfte schlug eine Abschiebung aus Deutschland vor, 14 Prozent waren für eine "gesonderte Unterbringung".
Hätten Sie es gewusst?
Seit dem Jahre 1407 leben die Sinti in Deutschland. Mittlerweile sind wir ca.
120.000.
Als integrierte und anerkannte Minderheit unserer deutschen Bevölkerung, stehen wir
jedem fünften Deutschen gegenüber,
der sich eine Abschiebung für Sinti wünscht, obwohl jeder
2. Deutsche einen Migrationshintergrund hat.
Es leben ca.
120.000
Sinti und Roma in Deutschland
Sinti leben seit
über 600
Jahren in Deutschland
In Deutschland fordert
jeder 5.
eine Abschiebung der Sinti
In Deutschland hat
jeder 2. Bürger
einen Migrationshintergrund